#249 TCR-Sensation Martin Moritz bei Straps und Flo
Shownotes
Sitzfleisch ist zurück – und wie! Nach einer kurzen Funkstille melden sich Straps und Flo mit frischen Geschichten und einem besonderen Gast zurück: Martin Moritz, eine feste Größe in der Ultra-Cycling-Szene, kommt direkt aus dem Abenteuer Transcontinental Race No11 (TCR) und hat einen prall gefüllten Rucksack an Erlebnissen dabei.
Aufgenommen in einem lauschigen Innenhof – fast wie unter einer Weinlaube – startet die Episode locker, bevor es tief in Martins Ultra-Karriere geht. Straps und Flo blicken auf die letzten Wochen, die Vorbereitungen und die kleinen wie großen Herausforderungen des Rennens zurück. Natürlich gibt’s auch ein Dankeschön an alle treuen Hörer, die trotz Sendepause und Re-Releases am Ball geblieben sind.
Martin erzählt mit Humor und Selbstironie von seinen TCR-Momenten: von Fehlern am Anfang, kniffliger Routenplanung, „banned roads“ und cleveren GPS-Tricks bis hin zu den mentalen und körperlichen Kämpfen auf dem Weg zum sensationellen zweiten Platz. Dabei gibt er Einblicke in Strategie, Ausrüstung, Setup-Entscheidungen – und in die Frage, wie man mitten im Rennen weitermacht, wenn eigentlich schon alles wehtut.
Zwischendurch blitzen immer wieder witzige Anekdoten auf: skurrile Begegnungen, Freundes-Ansagen mit Augenzwinkern und die kleinen absurden Momente, die nur der Ultra-Cycling-Alltag schreibt.
Am Ende spricht Martin darüber, was das TCR in ihm verändert hat und welche Ziele jetzt auf seiner Liste stehen. Ob’s gleich das nächste große Rennen wird oder erst mal die „Bald-langweilig-werden“-Taktik – das bleibt offen.
Eins ist klar: Diese Episode ist vollgepackt mit spannenden Geschichten, ehrlichen Einblicken und einer Portion Sitzfleisch-Humor.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich willkommen bei Sitzfleisch, dem Podcast aus dem tiefen Stand-by-Modus mit Christoph Strasser und Florian Kraschitzer.
00:00:11: Ja, tiefer Stand-by-Modus, wir haben vorhin gerade gewitzelt.
00:00:24: Und es geht jetzt direkt nach herein, ein bisschen wie Apps auf dem Handy, wenn du gefragt wirst, ob du das ins tiefe Stand-by versetzen wirst.
00:00:33: Weil du das schon so lange nicht mehr benutzt hast und das gilt eigentlich für alle mentalen und physischen Funktionen, die über Schlafen und Klogen hinausgehen. Die werden alle nicht benutzen.
00:00:46: Ja, wir sitzen nicht am Strand in Konstanzer, wir wollten eigentlich heute am Strand aufnehmen, es ist unglaublich schön hier, aber heute ein bisschen windig.
00:00:54: Und jetzt sitzen wir auf der Terrasse bzw. im Innenhof, in einer Weinlaube.
00:01:00: Ja, Form-Appartments vom Martin. Genau, den meisten von euch jetzt wahrscheinlich vom Dot-Watschen bekannt als M/M, also den Dot habe sicher beobachtet.
00:01:15: Und ja, wir werden jetzt ein bisschen mit ihm über sein TCR quatschen, über seine Ultra-Karriere ein bisschen, wir haben ja schon einmal mit ihm gesprochen.
00:01:24: Aber nur ganz kurz vor dem Racer-Round Austria. Nur ganz kurz und ja, und dann die nächsten Wochen werden wir ganz ausführlich über unsere beiden Rändern sprechen.
00:01:34: Genau, und wir möchten jetzt erst einmal Danke sagen, dass ihr alle, die uns zuhört, jetzt treu geblieben seid.
00:01:39: Also zwei Wochen geben wir mit Re-Uploads von öteren Episoden, die finden wir der gute Tour-Past-Home und eigentlich hätten wir noch eine Woche Pause uns vorgenommen, aber wir erwachen bereits schon ein Wochen früher aus dem tiefen Stand-By.
00:01:56: Weil wir uns einfach die Chance nicht entgehen lassen wollen, mit Martin zu plaudern, bevor wir alle wieder nach Hause reisen.
00:02:03: Und daher, Martin, scheint, dass du Zeit hast.
00:02:08: Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt und herkommt.
00:02:11: Ja, danke, dass du uns so fein bewirtest.
00:02:14: Bier habt ihr, gell? Bier, Kaffee.
00:02:17: Ja, alkoholfreies Bier.
00:02:19: Vielleicht zu mir nochmal anbrosten.
00:02:21: Auf jeden Fall.
00:02:22: Cheers.
00:02:23: Cheers.
00:02:24: Prost.
00:02:25: Darf man sagen, dass das, was du da jetzt die letzten elf Tage gefahren bist, eine absolute Sensation war oder ist das irgendwie insofern nicht ganz gerecht?
00:02:36: Weil es für dich selber vielleicht gar keine Sensation war und du schon damit irgendwie gerechnet, gehofft, gelieb, eugelt hast oder dir das als Zielnummern hast?
00:02:44: Weil ich mein zweiter Blotz, es wären auf Ultra-Seitlin-Bewerbe keine Wetten ausgeschrieben, aber ich glaube bei den Buchmachern hätte man gut den Quoten gehabt.
00:02:54: Also ich glaube, ich bin nur da, weil ich eigentlich mit der Vienna-Crew oder von der Vienna-Crew seit Jahren ausgelacht werde, dass ich es immer noch nicht zu euch in den Podcasten geschafft habe.
00:03:03: Ich versuche seit Jahren die lustigsten Geschichten zu sammeln.
00:03:06: Im letzten Rennen wurde ich von der Polizei kontrolliert mitten in der Nacht und die haben mich tatsächlich pusten lassen, weil sie mich für eine besoffenen Sandbagge halten haben.
00:03:15: Sie waren dann ganz verdattert, dass ich 0,0 pro Mill hatte und dann bin ich durch irgendwelche Wasserfälle gestapft, da habt ihr schon ausführlich drüber geredet beim anderen Rennen.
00:03:26: Aber trotzdem wolltet ihr mich nicht einladen und dann habe ich mir gedacht, jetzt muss ich halt einfach mal ordentlich draufdrücken.
00:03:32: Und der zweite Grund ist, wie Robert Müller sagen würde, ihr seid selber schuld, ihr habt so viel von euch gelernt.
00:03:41: Und ehrlich gesagt nicht nur von euch, sondern während des Renns, das waren so viele schöne Momente,
00:03:48: wo ich einfach immer wieder gemerkt habe, dass so viel Erinnerung und Erfahrungen hochgekommen sind mit gemeinsamen Freunden, mit Ausfahrten,
00:03:57: mit Situationen, die mich dann durch diese Situation getragen haben, ob es die Gravel-Passagen waren.
00:04:02: Ich glaube, ich sehe das ähnlich wie du, Straps oder vielleicht wie ihr beide.
00:04:05: Ich bin absoluter Rody und tue mir auf Gravel echt sehr, sehr schwer.
00:04:09: Und wenn ich da überall die Gravel-Passagen gefahren bin, habe ich an diverser Ausfahrten mit Freunden gedracht, die mir gezeigt haben, wie man die perfekte Linie findet.
00:04:17: Als ich durch die Nacht gefahren bin, habe ich an den Robert gedacht, der mir schon im Vorfeld psychologisch mich fast schon darauf hin getrimmt hat,
00:04:25: wie das Morgengrauen ausschauen wird, ab wann die Sonne aufgeht, was eine halbe Stunde vor dem Sonnenaufgang passiert.
00:04:31: Und so habe ich wirklich schön viele Freunde mit einbinden können, für mich zumindest, im Rennen.
00:04:38: Und ja, bin da sehr glücklich darüber, dass ich das im Vorfeld erleben durfte schon.
00:04:43: Ich bin Florian McFrogt, ganz ehrlich, wo es kennen wir dem Martin Zuhl dran, gell?
00:04:50: Weil ich kennt ihn natürlich schon und jetzt war es einiges von dir.
00:04:56: Und das, was ich von dir gewusst habe, war, du hast einige absolute Glanzlichter.
00:05:03: Du hast das aber noch nicht ganz vom Start bis ins Tüso richtig konstant durchgezogen.
00:05:08: Du hast entweder einen wahnsinnig guten Startkörper, wahnsinnig gutes Finish,
00:05:11: aber irgendwo waren immer so kleine Phasen drin, wo es dann einfach nicht so richtig gut gelaufen ist.
00:05:17: Flor, du hast erzählt, du warst ja gemeinsam beim Three Peaks.
00:05:20: Genau, und wir waren bis in der fünften Nacht, da haben wir uns, glaube ich, ein Hotelzimmer geteilt, irgendwo in den französischen Bergen.
00:05:29: Nein, ich glaube, das hast du falsch in Erinnerung.
00:05:32: Wir haben uns in den Schweizer Alpen das letzte Mal gesehen.
00:05:35: Genau, stimmt, das Hotelzimmer.
00:05:38: Und plötzlich bist du dann aber noch auf Platz drei vorgefahren, glaube ich?
00:05:43: Ja, das war, also Three Peaks, das war eines der schönsten Rennen, was ich immer jetzt gefahren bin.
00:05:48: Miserable ein Start, also Christoph, was du sagst, trifft absolut zu.
00:05:51: Ich hatte bisher häufig, habe ich am Anfang verbockt, habe vor allen Dingen die erste Nacht verbockt,
00:05:56: oder beim Three Peaks letztes Jahr hatte ich ziemlich ein Magenproblem am ersten Tag
00:06:00: und habe dann hinten raus, ja, es pusht natürlich, wenn man nach und nach Leute einsammelt,
00:06:05: und wenn man merkt, physisch geht es einem gut, und es geht Tag um Tag,
00:06:09: vielleicht nicht unbedingt besser, aber es geht nicht schlechter.
00:06:11: Und so habe ich das natürlich unglaublich genossen.
00:06:14: Und auch wenn ich von der Statue definitiv kein Bergfahrer werde,
00:06:17: letztes Jahr beim Three Peaks der Stuftsparkur, ich glaube es waren 10.000 Höhenmeter,
00:06:20: wenn ich mich recht erinnere, diese Bergerlebnisse, die Belohnung oben am Gipfel, die Abfahrt,
00:06:26: das sind einfach mit die schönsten Erlebnisse, und da konnte ich da nochmal ordentlich draufdrücken,
00:06:31: und dann natürlich mit der Karotte vor den Augen, dass da das Podium noch möglich war,
00:06:36: war es hinten raus, dann irgendwie auch leichter sich zu motivieren.
00:06:40: Und ja, ich bin vor ein bisschen abgeschwiffen. Es stimmt schon, ich glaube bisher gab es keinen Rennen,
00:06:45: kein längeres Rennen, wo wirklich viel gelackt gelaufen ist, wo ich wirklich das abrufen konnte,
00:06:51: was ich eigentlich geglaubt habe, dass ich es kann, weil ich immer entweder die erste Nacht verbockt habe
00:06:56: oder sonstige Probleme hatte, und man kann, glaube ich, getrost sagen,
00:06:59: dass ich bis Bari völlig über meinen Verhältnissen gefahren bin, also komplett außerhalb meiner Liga,
00:07:05: aber ich war so driven, würde man im Englischen sagen, so fanatisch, diese Fähre zu packen,
00:07:12: und ich habe mir einen Plan gemacht, und dieser Plan war, Sonntagabend die Fähre zu machen,
00:07:16: und ich habe keinen Plan B gehabt, und ich habe die ersten Stints, die ersten Tage liefen besser als erwartet,
00:07:22: und hinten raus bin ich dann schon ein bisschen langsamer geworden, ihr kennt, dass alle Abläufe in den Pausen,
00:07:28: Strafen gehen, wieder aufstehen morgens, die Handgriffe, alles dauert länger, alles kostet ein bisschen mehr Zeit,
00:07:33: aber ich wusste, nach der Assietta, nach der Höhenstraße, jetzt ist die Fähre möglich,
00:07:41: und da gab es nichts anderes mehr in meinem Kopf.
00:07:44: Also du hast von vornherein gesagt, Sonntag 23.59 Uhr, oder Mitte Nacht sozusagen, ist dein Plan?
00:07:53: Definitiv, ich glaube, für mich geht es noch ein bisschen weiter zurück,
00:07:57: nach dem Zeitpunkt, wo die Strecke veröffentlicht wurde, und ihr Podcast gelästert habt.
00:08:02: Die scheiß Fähre, und ich habe nur gesagt, ich stehe dazu.
00:08:06: Die Fähre, ich liebe es. Taktische Elemente in einem Ultra-Rennen.
00:08:11: Ich bin mit vielen Freunden von der Vienna Crew seit drei Jahren das Grand Gwanche gefahren,
00:08:15: ein kürzeres Ultra, ein sogenanntes Audax, wo man auch in der Gruppe fahren darf,
00:08:20: aber wo man auch Fährenjagd geht gewissermaßen, und wo man vier...
00:08:23: Fünfkanarischen Inseln?
00:08:24: Genau, fünfkanarische Inseln.
00:08:26: Drei Versionen, wir sind bisher nur die Straßenversionen gefahren.
00:08:28: Einer nach der anderen abklappert und immer zwischendurch die Fähren nimmt.
00:08:31: Und da bin ich auch schon mal ziemlich eingefahren,
00:08:33: und beim Fährhafen mit Marion Estelberger angekommen,
00:08:35: und vor uns hat die Fähre gerade die Luke zugemacht und ist davon gefahren, obwohl wir pünktlich waren.
00:08:40: Also es sah auch schon mal anders aus.
00:08:43: Aber dieses Element, finde ich, macht das Ganze nochmal zu einem größeren Erlebnis.
00:08:49: Und deswegen war für mich klar, ich werde mich fürs TCA anmelden, insbesondere wegen der Fähre.
00:08:57: Vielleicht noch mal zurück zu den Rennen, die nicht perfekt gelaufen sind.
00:09:00: Also es ist natürlich unglaublicher Podium beim Three Peaks.
00:09:04: Du hast auch heuer beim Unknown Race am Podium gefinischt, mit einem Nicht-Am-Find.
00:09:09: Na, ich habe einen ziemlich aufholjagd gestartet,
00:09:12: und ich bin absolut zufrieden mit dem Finish und wie das gelaufen ist.
00:09:17: Und mit den Leuten, die ich dann auch da kennenlernen habe dürfen,
00:09:20: aber da hat der Riccardo Cujá noch vier Minuten vor mir gefinischt.
00:09:23: Also ich habe ihn am Schlussberg gejagt ohne Ende.
00:09:26: Und es war wunderschön. Es war Ostersamstag und alle Radfahrer sind rausgekommen.
00:09:31: Und das Finish war praktisch oben am Berg.
00:09:34: Und ich bin unten reingefahren in den Berg und wusste, ich habe 20 Minuten Abstand.
00:09:39: Der Berg hatte, ich glaube, 800 Höhenmeter circa.
00:09:42: Und ich hatte nichts mehr zu verlieren.
00:09:44: Ich hatte ordentlich Power.
00:09:46: Ich hatte noch ein paar Gils, die ich mir reingezogen habe, und habe reingetreten ohne Ende.
00:09:50: Und vor mir war ein Radler nach dem anderen.
00:09:53: Und ich habe immer gehofft und immer versucht zu erspähen, ob da der Riccardo ist,
00:09:56: ob da irgendwo eine Bikepacking-Tasche am Radl ist.
00:09:58: Kurve um Kurve habe ich nach oben geschaut, da ist er, da ist er, den hole ich mir.
00:10:02: Ja, war dann doch wieder ein Hobby-Radler, der irgendwie eine gemütliche Samstagsausfahrt gemacht hat.
00:10:07: Und so bin ich von Radler zu Radler gespintret.
00:10:10: Und als ich gerade oben ankam, stand er dort, hat sich die Jacke zugeknüpft
00:10:14: und bereit gemacht für die Abfahrt.
00:10:16: Und ich bin ganz knapp vier Tage geworden, aber alles Gute.
00:10:19: Die Abfahrt war neutralisiert, gell?
00:10:21: Und oben war quasi die Ziele aus Sicherheitsgründen, dass man in der Abfahrt nichts mehr riskiert.
00:10:26: Genau, aber dieses Finish ist uns beidem in Erinnerung geblieben.
00:10:30: Das war unglaublich stark da am letzten Tag von einem echten, harten Unknown Res.
00:10:35: Du bist auch davor, also da bist du uns das erste Mal, da haben wir kurz vor am Start mit dir gesprochen,
00:10:43: das Resurrent-Ausdruck fahren.
00:10:45: Das war damals...
00:10:47: Das übrigens kurze Grätsche von der Seite jetzt gerade begonnen hat, gell?
00:10:51: Also wie er dort wird schon vermisst, Resurrent Austria.
00:10:54: Läuft gerade, ja.
00:10:55: Läuft gerade, ja.
00:10:56: Unglaublich tolle Veranstaltung.
00:10:58: Das war damals der erste Sodor-Rennen, oder?
00:11:01: Erst war das erste wirklich langen Sodor-Rennen.
00:11:04: Ich bin die Resurrent Austria Challenge vorher gefahren und auch mal Keindorf 24.
00:11:10: Einmal im Pärchen, als im Duo.
00:11:12: Das haben wir auch gewonnen ein Jahr davor.
00:11:14: Und einmal alleine.
00:11:16: Das war unmittelbar von Resurrent Austria, genau.
00:11:19: Resurrent Austria, da warst du ja recht ambitioniert, also...
00:11:23: Sie sind sehr schnell.
00:11:24: Sehr schnell.
00:11:25: Und das hat mich beeindruckt.
00:11:27: Wir haben uns damals das erste Mal gesehen vom Start und du warst sehr selbstbewusst eine Ansage gemacht.
00:11:33: Aber es ist leider nicht ganz aufgehangen, oder?
00:11:36: Ja, beim Resurrent Austria muss ich ganz ehrlich sagen, ich glaube, da habe ich mich zum einen ein bisschen übernommen,
00:11:40: bin ein bisschen zu schnell angegangen.
00:11:42: Hab bestimmt auch ein bisschen Pech vom Wetter gehabt, aber gut, das gehört einfach zu einem Rennen dazu.
00:11:47: Und ich bin da als einziger im Startblog mit Philipp Keider gefahren und das hat mich natürlich schon angespornt.
00:11:53: Und im Vorfeld sind auf einmal die Medien auf mich zugekommen und haben Interviews gewollt.
00:11:58: Ich war in Zeitungen und ich wusste gar nicht, wie mich geschieht.
00:12:01: Es lag eigentlich nur daran, dass ich im gleichen Startblog gestartet bin wie der Philipp Keider
00:12:05: und halt die Ambition hatte, unter so und so viel Stunden zu finnischen.
00:12:08: Schon in erster Linie riechnen, dass du sehr demütig warst und dass du die vor allem als Teamplayer quasi geoutet hast.
00:12:18: Du freist die unglaublich auf die Erfahrung mit dem gesamten Team und so.
00:12:22: Ja, das ist schön, dass du das so in Erinnerung hast.
00:12:25: Mein Team hat mir jetzt gerade auch wieder geschrieben und das war auch ein, ich habe ja vorhin erwähnt,
00:12:30: dass so viele Erinnerungen hochgekommen sind.
00:12:32: Und das war jetzt auch eine Sache, die mir immer wieder während des TCA hochgekommen ist.
00:12:36: Dass ich natürlich irgendwo auch zeigen wollte, dass das damals nicht völlig ungerechtfertigt war
00:12:43: und dass das Team damals nicht ungerechtfertigt das Vertrauen in mich gesetzt hat
00:12:48: und ich dem Team irgendwie auch was zurückgeben wollte.
00:12:50: Und es ist jetzt zwei Jahre her.
00:12:52: Ich bin damals gescheitert, ich bin krank ausgestiegen, ich lag danach ein paar Tage wirklich flach.
00:12:57: Aber das war natürlich ein sehr, ja, sehr bitteres Erlebnis, da das Ende noch nichtmals mitzuerleben.
00:13:03: Dass ich da nicht um den Sieg mitfahren konnte, das war mir eigentlich klar.
00:13:06: Aber dass ich das zumindest finish und in der Zeit, mit der ich und vor allem mein Team auch zufrieden ist,
00:13:13: das war natürlich schon der Anspruch.
00:13:15: Und damals haben wir sogar einige Sponsoren gefunden und gesucht und haben das wirklich groß aufgezogen.
00:13:21: Und dann natürlich zu scheitern und sich irgendwo auch verantwortlich dafür zu fühlen.
00:13:26: Und das war natürlich, das sah es schon, definitiv.
00:13:32: Wie bist du dann zurückgekommen, dass du dich wieder motiviert hast?
00:13:38: Ja, ich glaube viel durch, wirklich durch Freunde, durch gemeinsame Ausfaden und durch die Anmeldung zum nächsten Rennen.
00:13:45: Was dann, glaube ich, wieder das nächste Grand Gouwansch war im Folgejahr, genau.
00:13:50: Also, dementsprechend letztes Jahr, 2/24. Und da möchte ich Roman Nagela und Tobias Gorscher vorheben.
00:13:57: Wir haben im Vorfeld uns gegenseitig immer wieder gepusht, haben uns gezeigt, wie wir trainiert haben.
00:14:03: Haben natürlich gegenseitig nicht zurückstecken wollen im Winter auf der Rolle.
00:14:07: Oder in Wien kann man ja auch fast das ganze Jahr über durchfahren, eigentlich, weil es doch sehr mild ist.
00:14:12: Haben wir dann wirklich schon im November, Dezember angefangen, fleißig zu trainieren.
00:14:17: Und dann sind wir ins Grand Gouwansch gestartet und da gab es dann mein nächstes DNF.
00:14:22: Da bin ich wieder, da bin ich sogar krank an den Start gegangen, ein Tag vorher ziemlich krank geworden.
00:14:26: Und wollte es unbedingt wissen, wie ein kleiner, naieber Junge.
00:14:30: Und hab dann leider wieder scratchen müssen.
00:14:32: Und ja, trotzdem war ich dann irgendwie angemeldet für weitere Rennen unter anderem den Street Peaks.
00:14:39: Und das war dann wirklich eines der größten Highlights bis jetzt.
00:14:45: Ja, total interessant und faszinierend zu hören, dass das doch einige Rückschläge schon da waren.
00:14:53: Und das ist nämlich immer die Situation, dass man trotzdem irgendwie das Vertrauen in sich selber nicht verliert.
00:15:01: Und einfach trotzdem weiterhin dran glaubt, es ist möglich.
00:15:05: Ich bin nicht zu schwach oder ich bin nicht einfach nicht geeignet dafür.
00:15:09: Ich glaub weiterhin dran, ob am nächsten Mal wird's klappen, weil du hast dir gewusst, dass du schnell sein kannst.
00:15:15: Voll, und ich hab auch die Lust am Radfahren verloren.
00:15:18: Und ich hab die Lust am Radfahren auch bekommen durch vor allen Dingen soziale Ausfahrten wieder.
00:15:23: Und durch gemeinsame Projekte, durch ein neues Ziel, was man sich steckt.
00:15:28: Und da möchte ich euch noch ein bisschen hoch nicht ums Maul schmieren, Flo.
00:15:32: Du hast in Santiago de Compostela, ich weiß nicht, ob du dich erinnerst kurz vorm Start.
00:15:36: Und ich hab mir leider seinen Namen nicht gemerkt, aber das war wirklich ein prägendes, kurzes Erlebnis.
00:15:42: Da kam ein junger Fahrer zu uns, wir stand dort in der Gruppe und er sagte, hey Flo, ich wollte dir noch mal danken, euch beiden.
00:15:50: Christoph, du warst ja gar nicht da für euren Sitzfleisch Podcast, weil genauso wie ich, hat er auch schon seit Jahren zugehört und hat gelernt.
00:15:59: Und ihr habt das Ganze bringt einem das einfach näher und nahbar und macht das, holt diese unglaublichen Distanzen und diese unglaublichen Erfahrungen,
00:16:09: die vielleicht unvorstellbar sind, wenn man das nur von außen betrachtet oder vielleicht auch nur die Dott sich anschaut, auf eine realistische Ebene runter.
00:16:16: Und er hat gesagt, wegen euch bin ich hier und wenn es euch nicht geben würde, würde ich das Rennig mitfahren.
00:16:21: Und ja, das kann ich zu großen Teilen nur zurückgeben.
00:16:25: Ich habe durch euch viel gelernt, ich habe durch Freunde sehr viel gelernt und dadurch ihr vermittelt ja nicht nur, wie man es fahren kann, sondern auch die Freude daran.
00:16:34: Und ich hoffe, dass ich heute einen kleinen Beitrag dazu leisten kann.
00:16:37: Ja, ich bin eher dafür, dass wir unseren Podcast bald einstellen, weil wenn das jetzt dann so wird, dass unsere Hörer uns abhängen, dann müssen wir das Konzept nochmal überdenken.
00:16:47: Nein, aber ernsthaft, das ist natürlich für uns immer eine unglaubliche Freude.
00:16:52: Und vor allem jetzt gerade tatsächlich direkt bei so einem Rennen, weil wir möchten uns heute auch bedanken für viele, viele Nachrichten und Zuschriften,
00:17:00: wenn wir halt Feedback kriegen, dass jemand zum Radelfahren wieder anfängt oder mit Bikepacking überhaupt anfängt.
00:17:06: Aber selbst, dass man dann zu so einem Rennen hinkommt und wir da vielleicht ein bisschen mithelfen haben können, ist schon eine sehr, sehr große Freude.
00:17:14: Und ja, für solche Feedbacks und für solche Wirkung erheben wir uns auch gerne aus dem tiefen Standby in sozusagen Urlaub oder direkt in der Müdigkeit nach dem Rennen.
00:17:34: So müde schauen sie gar nicht aus.
00:17:37: Woher für dich nach dem Three Peaks der nächste logische Schritt des Transkontos war das für dich klar, dass du dich anmelden wirst oder hast du auf die Strecke gewartet oder auf andere günstige Umstände oder war das eine spontane Aktion oder wie ist es zur Anmeldung kommen?
00:17:58: Also ich bin aus dem Three Peaks ja auf einem ziemlichen High rausgegangen, weil ich hinten raus nochmal richtig beschleunigen konnte und mir gedacht habe, hey, wenn das Rennen jetzt noch drei Tage weiter geht, das wäre genau mein Ding gewesen.
00:18:09: Und natürlich ist dann, dann habe ich geschaut, was gibt es noch längeres, was gibt es, wo ich vielleicht noch mehr an meine Grenzen über meine Grenzen hinausgehen muss und über die Grenzen bin ich jetzt gegangen, definitiv.
00:18:24: Also ja, es war irgendwo der Vollgeschritt.
00:18:28: Wenn ich gewusst hätte, was das für ein Aufwand mit sich bringt, Streckenplanung, Feuerversicherung, Reinschicken, Einschicken und so weiter und so fort, dann hätte ich das vielleicht nicht so leichtfertig gesagt, aber ich bin froh, dass ich den Weg gegangen bin.
00:18:41: Ich bin auch umso froh darüber, dass ich den Weg nicht alleine gegangen bin.
00:18:45: Der Feldbaumer und Christoph Pernsteiner, zwei gute Freunde von mir sind das Rennen auch mitgefahren und das hat natürlich das Ganze wieder irgendwie erleichtert, weil man nicht alleine drin steckt.
00:18:56: Ich meine, man kennt mittlerweile ein, zwei Fahrer, die da mitfahren.
00:19:00: Ich habe jetzt auch euch kennenlernen dürfen im Vorfeld, aber natürlich, wenn man mit Freunden guten Freunden fährt und das weiß, man kann es im Nachhinein die Erfahrung teilen und auch verarbeiten, dann ist dieser Schritt auch deutlich leichter.
00:19:14: Und ja, die Fähre kam und das größere Rennen, also das war für mich der folgerichtige Schritt dieses Jahr, Transconti, perfekt.
00:19:22: Ohne diese, müssen wir jetzt raus piepsen, Fähre, wäre es das aber trotzdem gefahren, oder?
00:19:30: Ja, wahrscheinlich schon, aber die Fähre hat das definitiv erleichtert, oder?
00:19:36: Ja, du hast es erwähnt, dass er die ganze Anmeldung, die ganze Prozedur und bis man dann tatsächlich seinen fixen Startplatz hat, das ist ein recht bürokratischer Aufwand, da steckt man schon recht viel rein, ohne überhaupt noch ans Radelfahren gedacht zu haben.
00:19:51: Wie bist du dann und dann geht es richtig ins Eingemachte, die Routenplanung angangen, hast du dir was Spezielles überlegt, hast du einfach Punkt A und Punkt B in Komot eingeben und gedacht, wird schon werden, oder hast du mit verschiedenen Tools gearbeitet, hast du das ganze Kleinteil geplant oder große Etappen?
00:20:13: Also ich war schon ziemlich überfordert, weil es einfach schon eine riesen lange Strecke ist und man, ich wollte schon mit dem Anspruch ran gehen, dass ich, ja, ich wollte eine schöne Strecke haben, aber ich wollte schon die zügigste Strecke haben, ich wollte nichts unnötig verschenken, ich wollte keinen Sightseeing machen, wie mein Vater es mir empfohlen hat, aber ich wollte keine extra Kilometer machen oder keine extra Kilometer ohne Höhenmeter zu sparen.
00:20:40: Und dann hat man natürlich schon den Anspruch, irgendwie auch die beste Software zu finden, im Rahmen des anderen Rends habe ich festgestellt, dass Komot vielleicht nicht immer die beste Wahl ist, sonst wäre ich vielleicht auch nicht im Wasserfall gelandet.
00:20:53: Ich habe verschiedene Softwares benutzt, aber vor allen Dingen, ich glaube, das ist auch nichts Neues für euch, Bike Router, finde ich, hat eine unglaublich mächtige Engine oder Algorithmus, ich kenne mich da nicht so aus, und Strava Heatmap sind schon die beiden Tools, mit denen ich das meiste geplant habe.
00:21:11: Und dann habe ich es einfach unterteilen müssen, zwangsläufig, zwischen den Checkpoints, bzw. ein paar Kurs, und habe step by step die Dateien geplant und sie dann wiederum, ja, dann musste man sie wieder mit der Banned Road, mit der Banned Map vergleichen, also mit den Straßen, die vom Veranstalter gesperrt wurden, habe das Ganze also nochmal in andere Software gezogen, bzw. auf Bike Router konnte man ja über eine KML Datei, glaube ich, die Banned Roads von Google importieren.
00:21:40: Damit hat man zumindest so No Go Areas einbauen.
00:21:43: Ja, aber die muss man ja manuell definieren, das war, also ich habe das relativ, ja, war relativ viel Arbeit und dann, auch dann wusste man nicht, deswegen hatte ich bis zum Start eigentlich, oder bis im Rennen, eigentlich Sorge, dass mein Router definitiv nicht die beste ist.
00:21:58: Im Rennen habe ich dann gemerkt, dass ich eigentlich mehr hätte mehr vertrauen können, weil ich bin recht zufrieden mit der Route.
00:22:04: Über Bike Router hätte ich gerne mal mehr gesprochen, weil ich finde, das ist ein extrem, extrem spannendes, diese Plattform.
00:22:11: Hast du da einfach ernst, die verhandenen Profile quasi ausgewählt?
00:22:15: Rennrad, Rennrad schnell, Rennrad wenig Verkehr, Velomobil, Moped oder so, das kann ich nicht empfehlen.
00:22:21: Das war mein Unknown Race Setting, das war nicht gut.
00:22:25: Oder hast du da sogar was Individuelles gebaut oder kannst du ja auch für dich selbst irgendwie einstören, wie, um welchen Preis möchtest du Höhenmeter vermeiden oder wieviel Kosten dir quasi Höhenmeter, wobei das ist nicht mehr ganz so selbst Erklärung, da muss man ziemlich tief eintauchen.
00:22:39: Genau, also ich habe mich damit auch gespielt, ich habe die klassischen Sachen Rennrad, Rennrad sehr schnell und so was kann man ja, glaube ich, in Profilen auswählen.
00:22:46: Das ist ja, basiert ja, glaube ich, auf der B-Router-Plattform, aber letztendlich, ja, ich glaube, ich habe sehr viel mit dem Velomobil, ist das richtig, Velomobil geplant.
00:22:58: Das ist sehr flach hier, genau, sehr flach.
00:23:00: Aber auch da konnte man sich ja Optionen auswerfen lassen, 1, 2, 3 oder 0, 1, 2, 3, glaube ich sogar, also vier Optionen plus, oder zusätzlich habe ich gemerkt, dass das sehr abhängt davon, wo man sich bewegt.
00:23:13: In Spanien zum Beispiel war Bike-Router, glaube ich, sehr solide und hat häufig die schnelle Version genommen und nicht durch irgendwelche kleinen Ortschaften geroutet, wohin Strava Heatmap zum Beispiel gerne auch mal eine kleine Detour durch eine Stadt geplant hat.
00:23:28: Was manchmal ja sinnvoll sein kann, wenn man Resupply braucht, aber grundsätzlich will ich die Optionen halt eigentlich oder grundsätzlich will ich die schnellste Optionen haben und ad hoc entscheiden, ob ich in die Stadt reinfahre oder nicht.
00:23:38: Also das ad hoc entscheiden während des Renns.
00:23:41: Dann am Balkan habe ich bemerkt, dass der Bike-Router zum Beispiel unglaublich falsche Höhenangarm hat.
00:23:48: Ich war im Mai mit meiner Freundin beim Giro und da habe ich den Bürel-Pakur oder die Abkürzung gescoutet.
00:23:54: Zu Albanien.
00:23:55: Genau, in Albanien.
00:23:57: Und habe festgestellt, dass die Umfahrung bei Bike-Router mit über 2000 Höhenmetern angegeben wurde und die nicht ansatzweise die Hälfte der Höhenmeter hat.
00:24:05: Also waren diese Daten einfach nicht valide.
00:24:07: Sie liegt natürlich daran, dass dort wahrscheinlich einfach nicht so viele Daten vorhanden sind.
00:24:11: Bei Strava hatte ich das Gefühl, das war ein bisschen genauer, aber da musste man einfach sehr ins Detail gehen und sehr individuell von Stadt zu Stadt schauen.
00:24:21: Und da habe ich dann einfach viel nach Gefühl auch machen müssen.
00:24:24: Hast du irgendwas in einer Route entdeckt oder geplant, wo du die so richtig drüber gefreit hast und du gedacht hast, das ist so genial.
00:24:33: Das macht sicher niemand anderes.
00:24:35: Die Nachricht ist, dass 80% gleich fahren.
00:24:39: So ist das bei mir manchmal, wenn ich mal beim Plan entdenke, so wie du einen genialen Schachzug geplant und jeder macht das.
00:24:47: Also ich war eigentlich verwundert, dass gerade bis Bari relativ wenig Varianz drin war.
00:24:54: Ich habe mich sehr gewundert, dass in Spanien sehr wenig Leute den direkten Weg durch Pamblona gefahren sind oder in die Richtung Rob.
00:25:03: Also den Parcours von der anderen Seite von Süden angefahren sind.
00:25:06: Muss das gemacht?
00:25:08: Nee, ich habe es nicht gemacht.
00:25:09: Ich bin auch über die vermutlich schnelle Route über Frankreich gefahren, also von Norden.
00:25:13: Also ich glaube, bis Bari war sehr wenig Unterschied.
00:25:16: Ich habe es mir noch nicht genau angeschaut, aber sehr wenig Unterschied.
00:25:18: Immer wenn ich den Track angeschaut habe, habe ich gesehen, dass das Nikolai oder das Du und auch der Victor eigentlich mehr oder weniger den gleichen Track.
00:25:26: Ich glaube, in Süd-Ost Frankreich haben wir uns ein bisschen unterschieden.
00:25:29: Aber ich glaube, da gab es keine großen Unterschiede.
00:25:32: Da war ziemlich alles gleich, glaube ich.
00:25:34: Rund um den Mont-Von-Tou, du hattest drei, vier Varianten gegeben, aber ich glaube, das war alles ziemlich gleich schnell.
00:25:40: Das glaube ich auch.
00:25:42: Ich glaube, da gab es keinen großen Unterschiede.
00:25:44: Wo ich dann sehr gespannt war, war der Balkan.
00:25:47: Ich bin ja nach der Fähre, ich weiß nicht, ob wir nachher das noch chronologischer durchgehen wollen.
00:25:52: Bin ich ein bisschen eingegangen und der Victor ist mir unglaublich davon gefahren.
00:25:56: Jedenfalls ist er dann aber, wo ich mich sehr gewundert habe, ich dachte, er spielt jetzt mit mir und macht ein bisschen Zeit-Singen in Nord-Servien.
00:26:03: Wo ich danach gesehen habe, dass du Christoph und der David auch in die Richtung, also nördlich der Donau gefahren seid.
00:26:09: Und ich bin die bisschen bergige Route gefahren und bin in Serbien nach Osten abgebogen und direkt nach Bulgarien rein.
00:26:16: Hab dann noch vor der Grenze übernachtet, also noch in Serbien und bin dann in Bulgarien eine Strecke gefahren,
00:26:22: die ich beim Scouting, wo ich die Satellitenbilder, die ich mir angeschaut habe, war ein einige Gravel-Passagen dabei.
00:26:28: Feiner Gravel, aber Gravel.
00:26:30: Und das ist natürlich immer, man sieht ja nur punktuell Bilder.
00:26:34: Und Street View war teilweise auch nicht mehr verfügbar.
00:26:37: Und da war ich einfach, ja, da war ich gespannt, ob das wirklich so langsam sein wird.
00:26:41: Und da war ich, als ich dort gefahren bin, habe ich mir gedacht, oh mein Gott, das ist die beste Route ever.
00:26:46: Die Anstiege waren relativ knackig, aber gut fahrbar.
00:26:49: Und die Abfaden waren richtig geschmeidig, 2-3% bester Belag, super Wetter.
00:26:55: Das kann man natürlich weniger beeinflussen, aber die Straßen waren unbefahren, super Belag und sehr lange, leicht abschüssig.
00:27:04: Also man konnte richtig gut draufdrücken, richtig gut Kilometer machen.
00:27:07: Und ich glaube da, also in der Nacht, in der ich aufgewacht bin in Serbien, habe ich gesehen, oh, der Christoph kommt ganz schön nah.
00:27:14: Das wäre jetzt peinlich, wenn ich mit einem Tag Vorsprung mir die Butter noch vom Brot nehmen lasse.
00:27:19: Und es ist immer peinlich, wenn man gegen den Straßen verliert.
00:27:22: Nein, nein, nein.
00:27:24: Und dann habe ich ordentlich draufdrücken müssen und dann habe ich richtig Glück gehabt, dass meine Route das auch zugelassen hat.
00:27:30: Und da, im Nachhinein habe ich gesehen, ganz, ganz viele sind die Route gefahren.
00:27:34: Aber da zu dem Zeitpunkt nur Victor, du, David und ich, da in dem Bereich waren, der Manu und der Justiner sind dann glaube ich auch südlich gefahren.
00:27:46: Ich glaube, das war die richtig guten Wahl.
00:27:49: Hast du bei der Route dann irgendwo Erlebnis gehabt, was du gedacht hast, oh mein Gott, was du wie du für ein Blödsinn gemacht.
00:27:56: Ehrlich gesagt, vielleicht ein, zwei Kleinigkeiten.
00:28:01: Aber also ich fahre mit Vauhu und manchmal habe ich, wenn ich so Wegpunkte gesetzt habe, also ich glaube letztendlich habe ich auch alles bei Komut hochgeladen
00:28:08: und bei Komut setzt der manchmal ganz eigenartige Wegpunkte.
00:28:11: Aber man sieht das dann am Navi selber.
00:28:13: Also ich verwende auch nicht die abbiege Hinweise, sondern ich schaue eigentlich immer auf die Karte
00:28:16: und habe das dann eigentlich ad hoc gut ausbessern können.
00:28:20: Also eigentlich hatte ich solche Momente.
00:28:21: Ich habe mich bestimmt ein, zwei Mal verfahren, weil ich nicht aufmerksam hingeschaut habe.
00:28:24: Aber dass ich so richtige Routenbox drin hatte, kann ich mir nicht erinnern.
00:28:28: Das ist halt der Klassiker, ich glaube, das kennt jeder irgendwo.
00:28:31: Ab irgendein Wegpunkt, leicht neben der Strecke, dann schickt er die runter von der Straße, dann steht "Bitte wenden" und dann fahrst du auf die gleiche Straße wieder zurück.
00:28:40: Meistens, ich habe auch immer die Karte auf dem Sichtmeer, dass der Strich da weitergeht und dass man da nicht abbiegen muss.
00:28:48: Aber wenn man halt einmal ein bisschen...
00:28:50: Ja, und diverse Verfahrer passieren ja manchmal, wenn du einfach zu müde bist und unkonzentriert.
00:28:54: Und eigentlich hast du richtig geplant und das Gerät sagt dir alles Richtiger und du bist einfach im Kopf grad abwesend
00:28:59: und bist irgendwie so in einer Müdigkeit drinnen oder machst grad was anderes, suchst grad was zum Essen oder irgendwas
00:29:05: und plötzlich übersiehst du den Hinweis und bist drei Kilometer später kommst drauf,
00:29:09: du bist jetzt falsch gefahren.
00:29:11: Das wäre dann auch kein Planungsfehler, das ist ein Hopperlau unterwegs, das ist immer wieder mal passiert.
00:29:15: Ich bin in Spanien auf einer Autobahn gewesen und ich bin da wirklich auf einer graden Bundesstraße gefahren.
00:29:24: Am ersten Tag, das war noch wahrscheinlich zwölf bis 14 Stunden im Rennen, ich muss das einmal genau nachschauen.
00:29:32: Ich hab der Rennleitung dann auch sofort auf Foto geschickt und gesagt "schuldigung, ich bin auf der Autobahn, weil das soll man so machen"
00:29:38: und ich hab sofort jetzt die Straße verlassen und bin wieder retturt.
00:29:43: Dann soll ich es hoffentlich auch kein Penalty geben, wenn es wirklich auf Versehen ist und nur vielleicht ein paar hundert Meter.
00:29:48: Aber ich bin da tatsächlich von der geraden Bundesstraße, wo mir Route geplant war, in einem Kreisverkehr rechts abgehoben,
00:29:54: bin einen Kilometer bergauf gefahren, die Autobahn aufwahrt und hab erst dann gemerkt, ich bin komplett falsch
00:30:00: und ich weiß nicht, wie das passieren kann.
00:30:02: Aber solche Dinge, so Blackouts hat man halt hin und wieder.
00:30:05: Und dann, wie bist du wieder runtergekommen?
00:30:07: Ja, zu Fuß und quasi dann auf die andere Straßenseiten und dann die Abbiegespur von der Autobahn wieder langsam runter
00:30:16: und dann denke ich, ich bin sicher viertel Stunde verloren für nichts.
00:30:20: Das kann passieren, soll nicht passieren.
00:30:24: Du hast die Route an den Checkpoint in Albanien gescoutet.
00:30:28: Wofür hast du dich entschieden für die Gravel-Variante oder für die Umfahrung?
00:30:32: Für die Umfahrung.
00:30:33: Ich bin damals mit dem Gravel-Rad in Albanien gewesen und ich war so fertig nach diesem Gravel-Stück.
00:30:39: Außerdem ist meine Radel-Hype auseinandergeflogen.
00:30:42: Also ich bin wirklich schlechter Off-Road-Fahrer, muss man dazu sagen.
00:30:45: Ich glaube, im Rennen hätte ich mir, weil ich grundsätzlich da eine ganz andere Konzentration hatte,
00:30:51: vielleicht nicht ganz so schlecht durchgekommen, aber ich wollte es nicht riskieren.
00:30:55: Ich hatte den zweiten Platz zu verlieren und ich bin die Sicherheitsversion gefahren außenrum.
00:31:01: Ich habe dann trotzdem ein paar Platten bekommen, aber manchen.
00:31:05: Hast du die Fähre auch gescoutet?
00:31:08: Also die Lail hat das zum Beispiel gemacht, die ist mit der Fähre von Bari nach Dürres gefahren,
00:31:13: einfach um die Fähre mal zu sehen.
00:31:15: Ich bin andersrum gefahren von Dürres nach Bari.
00:31:18: Wir waren damals beim Giro in Tirana und sind dann weiter zum Giro nach Siena.
00:31:25: Und haben im Zwischenstück die Fähre aber halt andersrum genommen.
00:31:29: Und ich habe eine andere Fähre letztendlich gebucht, als ich jetzt im Rennen gebucht habe,
00:31:32: weil im Rennen nur noch auf der, ich weiß nicht mehr, GNV-Fähre eine Kabine frei war.
00:31:39: Und ich dann letztendlich halt auf eine anderen Fähre gefahren bin.
00:31:42: Aber geärgert habe ich mich, als ich in Bari im Hafen zum falschen Hafeneinfahrt gefahren bin.
00:31:47: Das hätte ich echt wissen können.
00:31:49: Ich glaube das haben wir alle gemacht, oder?
00:31:52: Ich glaube nicht alle.
00:31:54: Aber wir drei definitiv.
00:31:56: Ich glaube auch.
00:31:57: Ja, der Victor war auch bei der falschen Einfahrt.
00:31:59: Und bei uns beiden hätte es ja wirklich kosten können, wenn ich dann jetzt...
00:32:03: Ich habe nämlich immer das Flo, das werden wir dann in unseren ausführlichen Episoden noch genau besprechen.
00:32:07: Ich habe einfach nicht geglaubt, dass ich die Fähre noch erwischt gehe.
00:32:11: Und ich will quasi schon einen halben Tag vor quasi, wie soll ich sagen...
00:32:15: Die Reißleine gezogen.
00:32:16: Ja, die Reißleine zogen.
00:32:17: Und für mich war es in dem Moment nicht mehr realistisch.
00:32:19: Da war ich schon zwei, drei Stunden hinter euch.
00:32:21: Und ich habe gewusst, ihr werdet das probieren.
00:32:23: Das hat man gesehen.
00:32:24: Und ihr werdet das wahrscheinlich knapp nicht schaffen.
00:32:26: War meine Vermutung.
00:32:27: Und dann habt ihr es hier am Ende doch geschafft.
00:32:30: Und es war so knapp.
00:32:31: Und dann schaue ich am Tracker.
00:32:33: Und ihr wart im Hafen und setzt einfach noch hin und her.
00:32:36: Von einem Hafen Ende zum anderen Ende.
00:32:38: Und jetzt braucht er noch ein Dicket.
00:32:40: Hat er die Passkontrolle?
00:32:41: Was ist da los?
00:32:42: Warum ist er noch nicht am Schiff oben?
00:32:44: Und vielleicht geht es ja doch nicht.
00:32:45: Und ich wusste, wenn ihr zwar die Fähre erwischt,
00:32:47: dann bin ich draußen.
00:32:49: Und wenn ihr die Fähre nicht erwischt,
00:32:51: dann bin ich noch mit dabei.
00:32:53: Ich hoffe, das ist dann natürlich erwischt.
00:32:56: Aber es war dieser Moment, wo er schon im Hofengelände war.
00:32:59: Das war extrem spannend.
00:33:01: Also, das war a thriller.
00:33:03: Den Moment, wo ich im Hafen angekommen bin, habe ich...
00:33:08: Ich war fix und foxy.
00:33:10: Ich habe zum Veranstalter gesagt,
00:33:12: ich weiß nicht, ob ich morgen noch Rad fahren kann.
00:33:14: Es war ein bisschen am überlernen.
00:33:16: Ich bin als Erstes in diesen Hafen reingekommen.
00:33:18: Als Führerinner vom TCA.
00:33:20: Ich müsste eigentlich glücksüberwältigt sein.
00:33:22: Und ich habe zum Veranstalter gesagt,
00:33:24: I'm not sure if I have to scratch tomorrow.
00:33:26: Hast du Gott sei Dank nicht.
00:33:28: Aber...
00:33:30: Der Victor hat dieses Rennen zur Fähre weggeschickt.
00:33:34: Er hat sie besser erholt.
00:33:36: Der hat dann richtig aufgetreten auf den letzten 1.000 Kilometern.
00:33:40: Ja, ich habe mich...
00:33:42: Also, für mich war diese Fahrt zur Fähre,
00:33:44: dieser Barris-Dint.
00:33:46: Ich habe in der Nacht in Davor, also von Freitag auf Samstag,
00:33:51: in Pisa übernachtet.
00:33:53: Und habe mich schon zur Unterkunft nach Pisa geschleppt.
00:33:55: Ich habe dann in Pisa, ich glaube, effektiv 2 Stunden geschlafen,
00:33:59: wenn es hoch kommt.
00:34:01: Weil ich wusste, ich darf mir jetzt nicht zu viel Zeit lassen.
00:34:05: Ursprünglich hatte ich auch geplant,
00:34:07: irgendwo vom 4B-Checkpoint zu übernachten.
00:34:10: Aber das wusste ich dann schon,
00:34:12: das wird sich nicht mehr ausgehen.
00:34:14: Der Veranstalter hat mich während des Cienapagus,
00:34:16: also auf der Strahle Bianchi hat er mich interviewt,
00:34:18: hat gefragt, hey, hast du schon eine Fähre gebucht?
00:34:20: Und ich sagte, nein, es gibt keine Kabinen mehr.
00:34:23: Ich weiß auch nicht, ob ich jetzt schon eine buchen kann.
00:34:25: Und danach habe ich angefangen zu denken und nachzudenken.
00:34:28: Und habe überlegt, ja,
00:34:30: sollte ich vielleicht jetzt wirklich langsam eine Fähre buchen.
00:34:32: Weil sonst stehe ich nach am Hafen und habe keinen Ticket.
00:34:35: Das wäre ja noch der blödere Fall.
00:34:37: Und dann bin ich die ganze Nacht durchgefahren,
00:34:39: habe mir vorhin noch in der Pizzeria mich nochmal ordentlich aufgetankt.
00:34:42: Pizza to go, vor einer riesen Portion Pasta.
00:34:45: Und war gewappnet für die Nacht.
00:34:47: Ich war voll da vom Kopf.
00:34:49: Und wie gesagt, ich war vorbereitet psychologisch von Robert Hipser.
00:34:52: Wochen vor dem Rennen hat mir jede Stunde der Nacht praktisch beschrieben.
00:34:57: Ich habe mich von Highlight zu Highlight gehangelt,
00:34:59: bis zum ersten Café morgens bin dann am Checkpoint eingekommen.
00:35:02: Und natürlich war ich beflügelt davon,
00:35:04: dass ich da in Position 1 bin,
00:35:06: dass die Option besteht,
00:35:08: dass ich die Fähre erwische, eventuell kein anderer.
00:35:10: Ich habe am Tracker gesehen, der Victor hinter mir, der holt es unglaublich auf.
00:35:13: Aber zack, auf einmal war er weg, hat er sich schlafen gelegt, wie immer.
00:35:17: Der Junge fährt einfach...
00:35:19: Ja, ich bin in der, also nach dem Siener Parkour,
00:35:22: wo ich knop behind am Victor und knop behind am Nicolas,
00:35:26: also aber innerhalb von fünf Minuten oder so.
00:35:28: Und dann waren die beiden einkaufen in der ersten möglichen Stadt nach Siener,
00:35:31: also nach dem Stradipianke Parkour.
00:35:34: Habt ihr da den Radeladen gefunden mit der Waschstraße?
00:35:37: Keine Ahnung.
00:35:39: Genau in der Stadt war ich im Radeladen
00:35:41: und habe mein Radel sogar gewaschen,
00:35:43: habe gefragt, ob er eine neue Kette hat.
00:35:45: Hat er leider nur eine Elfachkette gehabt,
00:35:47: deswegen habe ich die Kette nicht noch wechseln können,
00:35:49: das wäre noch mal Gamechanger gewesen, glaube ich.
00:35:51: Aber ich habe ihn dann fast leer gekauft,
00:35:53: ich habe alle Gales und ganz viele Riegel noch eingekauft,
00:35:55: da habe ich mich gefreut wie ein Schnitzel.
00:35:57: Ja, und ich bin...
00:35:58: Ihr habt gesehen, die beiden sind vor mir offensichtlich
00:36:00: und Tracker geschaut beim Supermarkt
00:36:02: und ich habe beim kleinen Geschäft logisch einkaufen,
00:36:04: nach dem Parkour, alle waren leer und für die Nacht.
00:36:07: Und ich habe eigentlich noch relativ viel gehabt an Verpflegung
00:36:11: und habe mir gedacht, jetzt ist meine Chance,
00:36:14: jetzt kann ich die beiden überholen.
00:36:16: Ich habe Garmin eingeblendet gehabt, wo die Wasserquellen sind,
00:36:19: bin wirklich gezielt hingefahren, war hinter der Ecke,
00:36:22: bei einer Kirche war Brunnen, ich habe aufgefüllt mit Wasser
00:36:24: und habe mir gedacht, jetzt sowieso 10, 15 Minuten Vorsprung auf die zwei,
00:36:28: bis ich dann an Defekt gehabt habe, ich habe vorne an Blotten gehabt,
00:36:32: habe Schlauch wechseln müssen
00:36:34: und bin dann quasi mit einem Victor parallel gefahren,
00:36:36: habe kurz mit ihm geplaudert
00:36:38: und er hat gesagt, er muss jetzt Vollgas fahren,
00:36:40: die Nacht durch, keine Schlafpause, er wisst die Fähre,
00:36:42: er weiß ja ganz sicher, und ich habe gesagt, er wisst auch die Fähre.
00:36:45: Und er ist dann aber so schnell gewesen, wie wir wissen,
00:36:48: er hat 35 km/h, wenn er am Rad sitzt.
00:36:51: Ich glaube, der hat einen normalen Schlafrhythmus,
00:36:53: der schläft 6 Stunden oder so, fährt 35 km/h.
00:36:55: Und ich habe dann nach einer halben Stunde oder so
00:36:59: seinen Tempo nie mehr halten können
00:37:01: und ich habe dann in der Nacht einfach
00:37:03: einen totalen Müdigkeitseinbruch gehabt,
00:37:05: ich habe es nicht durchfahren können,
00:37:07: ich bin danach in der Müdigkeit ein bisschen schlecht navigiert,
00:37:09: habe einen kleinen Navigationsfehler
00:37:11: und dann ist mir ein bisschen so die mentale Stärke kurz einmal zerbröselt,
00:37:14: dann habe ich hinlegen müssen
00:37:16: und dann habe ich gewusst, ich bin vom Victor einfach zu weit entfernt
00:37:20: und von dir sowieso, und ich bin aus dem Fairy Games sozusagen draußen.
00:37:24: Das war so mein Mädchen in der Jagd zu Fähre.
00:37:28: Die Nacht ging bei mir noch, aber meinen Einbruch, der kam,
00:37:31: der kam auf dem Weg zu Fähre, mehrfach noch,
00:37:33: aber der kam dann ein bisschen später.
00:37:35: Ja genau, bis zum Parkour ging es noch ganz gut,
00:37:38: da habe ich mir noch ganz gut hingehangen, den habe ich dann im Morgen,
00:37:41: im Morgengrauen ist es übertrieben, es war schon 8 Uhr und 9 Uhr,
00:37:44: noch halbwegs meistern können.
00:37:46: Oben im Parkour wurden mir das erste Mal schlecht,
00:37:48: ich habe grundsätzlich einen ziemlichen Saumagen,
00:37:50: aber oben im Parkour habe ich auch immer ziemliche Magenbeschwerden bekommen,
00:37:53: habe mich dann irgendwie noch über die Kuppe geschleppt,
00:37:56: der Anstieg war ja nicht steil zum Glück.
00:37:59: Also ins Pachettrope, nur 4B.
00:38:01: Genau, der war wunderschön und dann ging es ja erstmal lange zu Küste runter,
00:38:05: wenn man die schnelle Küstenversion gewählt hat.
00:38:09: Und auf der Abfahrt ist dann der Einbruch gekommen.
00:38:12: Ich meine, das kennt ihr, lange Ebene, gerade Strecken oder lange Abfahrten,
00:38:17: wo der Puls abfällt und man übermütet ist, die sind fast das gefährlichste
00:38:22: und da bin ich so müde, so schlagartig müde geworden.
00:38:25: Schlecht war mir auch noch.
00:38:27: Ich habe mich irgendwo in so eine kleine Wiese neben die Straße gelegt
00:38:32: und habe versucht irgendwie kurz die Augen zuzumachen,
00:38:34: habe an mir schon das ganze Rennen vorbeiziehen sehen,
00:38:36: habe frustriert über mich selber, habe mir gedacht, das kann doch nicht sein,
00:38:39: du hast jetzt 6, 7 Tage lang geackert ohne Ende,
00:38:41: die Fähre die ganze Zeit als manisches, ne, als verrücktes Ziel vor Augen gehabt.
00:38:47: Und jetzt bist du vom Kopf nicht mehr da.
00:38:51: Ich war sauer auf mich selber.
00:38:53: Zum Glück waren die Motorradfahrer, die mich sonst tierisch aufregen
00:38:57: bei diesen Bergabfahrten, waren so laut, dass ich einfach nicht schlafen konnte.
00:39:02: Und so bin ich dann nach 10 Minuten wieder aufgestanden,
00:39:04: habe gesagt, ja, hilft alles nix und bin die Abfahrt runtergefahren.
00:39:08: Aber so richtig aufgewacht bin ich erst wieder durch den Motorradfahrer.
00:39:12: Ich war hinter einem Auto, konnte nicht überholen
00:39:14: und dann kommt zwei Motorradfahrer, die meinten, sie könnten überholen,
00:39:17: waren dann aber auch hinter dem Auto, haben sich vor mich gedrängelt,
00:39:20: und dann habe ich mich wieder vorein von den beiden gedrängelt,
00:39:24: weil ich mir gedacht habe, warum, wieso sollst du jetzt die Poleposition
00:39:27: hinter dem Auto haben, bis er dann irgendwann so eine komische Geste gemacht hat,
00:39:32: um mich so angedeutet hat, als es bei mich vom Radel treten will
00:39:35: und ganz nah an mich rangefahren ist.
00:39:37: Und dann war ich kurz ganz, ja, ich war richtig aggressiv und richtig stinkig
00:39:42: und dann war ich aber da, dann war ich da.
00:39:44: Der Motorradfahrer ist zum Glück davon gezogen, ich dann irgendwann hinterher
00:39:48: und dann konnte ich die Abfahrt noch halbwegs meistern
00:39:51: und dann finde ich, kam der allerzachste Abschnitt des ganzen Rennens für mich.
00:39:57: Das kann ich aus meiner Sicht zwei Tage später auch bestätigen.
00:40:01: Also das Stück, wo man als erstes mal an die Küste kommt, an die Adria-Küste,
00:40:05: runter bis Bari, die absolute Katastrophe.
00:40:08: Schaut auf der Karte so fein aus, der Küste entlang, kaum Höhenmeter,
00:40:12: aber das war das absolut schlimmste Stück im ganzen Rennen.
00:40:16: Absolut. Also die 20 Kilometer Zugküste hin, das war ja schon so eine Schnellstraße,
00:40:20: wo man nur rechts auf dem Seitenstreifen hing, der zwar bereit war,
00:40:24: aber nur, ja, klein Müll dort lag und kleine Partikel
00:40:28: und man natürlich auch Angst hatte, sich dort irgendwas reinzufahren.
00:40:31: Neben einem schießen die Autos vorbei, es war keine Bandroad,
00:40:34: aber es war, also es war einfach, das war kein Radfahren,
00:40:37: das war einfach nur noch, ja, dahin ziehen und irgendwie überleben.
00:40:40: Und dann habe ich gedacht, jetzt komme ich zur Küstenstraße, da wird schön,
00:40:43: genau wie du sagst, und dann ist die Küstenstraße genau so zach,
00:40:46: nur geradeaus, die ganze Zeit Wind, manchmal von vorne, manchmal von der Seite.
00:40:51: Und ich wusste, ich weiß nicht, 280 Kilometer, ich habe knapp 9, 10 Stunden,
00:40:58: circa, ich muss jetzt im Prinzip ein 30er-Schnitt fahren, um circa,
00:41:02: ich habe mit 11 Uhr grob gerechnet, um spätestens um 11 Uhr in Bari zu sein.
00:41:06: Und ich habe mir gedacht, das ist jetzt mein Leben, ich muss jetzt ja einfach
00:41:09: in der Kopf runter. - Da muss man auch dazu sagen, du hast noch,
00:41:12: du wirst noch mal stehen bleiben müssen, mindestens ein, zwei Mal
00:41:15: jetzt mal auffühlen und noch tanken.
00:41:16: Unter 30er-Schnitt ist bis so am Rennen noch eine Woche eigentlich,
00:41:19: eigentlich kaum machbar, weil du musst 35-Schnitt fahren,
00:41:22: damit du hier und da auf fünf Minuten stehen bleiben kannst,
00:41:24: um auffühlen. - Genau.
00:41:25: Es war brutal heiß, ich habe versucht, mich einzugreben, wo es ging,
00:41:30: aber meine Haut ist schon aufgeschwollen gefühlt.
00:41:33: Ich habe mir ein Energy-Drink nach dem anderen rein gepfiffen,
00:41:38: also gesund war das auf jeden Fall nicht.
00:41:41: Und ich wusste einfach, ich mag nicht mehr, das sind jetzt zehn Stunden,
00:41:44: einfach nur Quälerei, es ist kein schöner Bergmoment dabei,
00:41:47: es ist einfach nur noch Kopf runter, kurz stehen bleiben, zum auftanken.
00:41:51: Und an der Stelle bin ich mich ganz ehrlich bei meiner Freundin bedanken.
00:41:55: Die Sabrina hatten mir nicht nur die schönen Momente abbekommen,
00:41:58: die die meisten Play-Instagram haben mitbekommen,
00:42:00: wo ich meist irgendwie halbwegs gut gelaunt war,
00:42:02: sondern die hat dann ein paar wehleidige Momente von Martin mitbekommen.
00:42:07: Und dann hat sie eine Sache gesagt, die hat, glaube ich, meinen Rennen gerettet.
00:42:12: Und dann hat sie gesagt, als ich gesagt, ich will nicht mehr, ich will nicht mehr,
00:42:15: ich packe das nicht mehr, ich mag einfach nicht mehr fahren.
00:42:17: Ich sehe keinen Sinn drin, der Nikolai, der hat die richtige Route gewählt.
00:42:21: Das macht überhaupt keinen Sinn, ihr Rad zu fahren, das ist einfach nur eine Quälerei.
00:42:27: Und dann hat sie gesagt, Martin, wenn du es nicht für dich machst,
00:42:30: dann mach es für all die Menschen, die momentan zu Hause vom Browser hängen
00:42:34: und alle fünf Sekunden auf Refresh drücken.
00:42:36: Und so sehr hoffen, dass du diese verdammte Fähre erwischt.
00:42:40: Ja, dann hatte ich ein bisschen Pipi in den Augen und dann musste ich drauf drücken.
00:42:44: Danke, Sabrina.
00:42:45: Ja, ja, sehr cool.
00:42:49: Hast du die dann, also nach der Fähre, nachdem du gemerkt hast,
00:42:54: was der Victor für ein Tempo hinlegt,
00:42:57: hast du dich dann konzentriert, den zweiten Platz zu verteidigen,
00:43:01: wolltest du dein schnellstmögliches Finish, hast du nach hinten geschaut,
00:43:05: dass von hinten keiner mehr kommt, oder hast du nach Ambitionen,
00:43:08: nach vorne auch noch gehabt sogar?
00:43:10: Und eine Zusatzfrage noch.
00:43:12: Du hast dir dann die Fähre erwischt, ich glaube am Schluss,
00:43:15: ob sie dann glücklicherweise noch ein bisschen Rückenwende kriegt, oder?
00:43:18: Ah ja, genau.
00:43:19: Also wie beschrieben, als etwas ein Gift von den Gottes.
00:43:22: Das stimmt, absolut.
00:43:23: Also ich habe jetzt gerade gesagt.
00:43:24: Wie erzählst du dann, wie du in der Fähre,
00:43:25: weil du das hast du uns vorher unten am Strand nochmal erzählt,
00:43:27: wie es dir ging, als du in der Fähre einschätzt hast.
00:43:30: Also stimmt, genau.
00:43:32: Am Anfang gab es ein bisschen Seitenwind und Gegenwind,
00:43:35: aber grundsätzlich bin ich sehr optimistisch.
00:43:38: Und ich denke mir, es geht sich schon noch aus.
00:43:41: Meine Arbeitskollegen werden ein Lied davon sehen können,
00:43:43: die verfluchen mich schon, wenn ich immer ein bisschen sehr knapp komme.
00:43:46: Aber in dem Fall war das vielleicht nicht die richtige Einstellung.
00:43:49: Und ich habe trotzdem immer irgendwie geglaubt, wenn ich fahre,
00:43:52: dann erreiche ich die Fähre, bis ich dann halt mental gebrochen war.
00:43:56: Und dieser Brina mich hat aufheitern lassen.
00:43:58: Aber genau, es ging halt irgendwie langsam dahin,
00:44:01: mit ein bisschen Rückenwind, ein bisschen Gegenwind.
00:44:03: Und dann ab Foggia, glaube ich, so heißt die Stadt,
00:44:05: gab es einen kleinen Knick in der Route.
00:44:07: Und man ist den Stiefel praktisch gewissermaßen weiter nach Südosten gefahren,
00:44:11: wenn ich das gerade richtig im Kopf habe.
00:44:13: Und zack, auf einmal hatten wir den Rückenwind, also Wahnsinn.
00:44:17: Man musste ja fast die Füße hochnehmen können
00:44:19: und wir sind 40 gefahren.
00:44:21: Und dann sind wir dahin und die Straße ging wirklich von Foggia,
00:44:24: ich glaube, 90 Kilometer Schnurrstags,
00:44:26: geradeaus bis zum Hafen mehr oder weniger.
00:44:28: Und das war wirklich, wie der Victor sagt, ein Geschenk der Kötter.
00:44:33: Und da sind wir dahin gebraust.
00:44:35: Und da habe ich dann richtig Hoffnung natürlich geschöpft,
00:44:39: dass wir das locker schaffen werden.
00:44:41: Bis dann, weiß ich nicht, 2, 3 Stunden, 2 Stunden vor Bari,
00:44:46: auf einmal, es war Sonntagabend, das pure Leben in den Städten,
00:44:50: wir eine Stadt nach der anderen durchquert haben.
00:44:53: Die Lette ging einander über und man dann durch den Verkehr
00:44:56: sich hangeln musste und natürlich bei jeder runden Ampel stehengeblieben ist.
00:45:01: Hosebora Eintruder, Race Director, erwähnt.
00:45:04: Er hat mir erzählt, er hat euch gesehen.
00:45:06: Sie haben ja kein Auto, das gekennzeichnet ist.
00:45:09: Also das Auto der Rennleitung erkennt man nichts.
00:45:12: Und er sagt, er war wirklich quasi live dabei,
00:45:16: wie ihr am Schluss durch die Städte gefahren seid.
00:45:18: Und er hat auch gesagt, sie sind mit den roten Ampen gestanden.
00:45:20: Ja, ich habe sogar einmal durch irgendeine Vorstadt,
00:45:22: habe ich auf einmal, das war ein ganz komischer Moment, das war,
00:45:25: ich war gefühlt so auf dieser Aufhulljagd oder dieser Jagd der Fähre.
00:45:31: Wild zieht alles an mir vorbei, ich völlig im Delirium, völlig übernächtigt,
00:45:36: jage durch diese Straßen und auf einmal links von mir ist ein Fotograf
00:45:39: und schießt ein Foto von mir, wie ich durch diese Straßen fahre.
00:45:42: Und ich habe den Fotografen nach dem Rennen gesehen
00:45:44: oder gefragt, ob er das war.
00:45:46: Und tatsächlich haben die uns da aufgelauert anscheinend
00:45:48: und haben uns eher uns fotografiert
00:45:50: und die Rennleitung uns zufällig an der Ampel gesehen.
00:45:53: Ja, bin ich froh, dass das so gepasst hat.
00:45:55: Auf jeden Fall ging es dann weiter durch diese Straßen, pure Leben,
00:45:57: Konzerte auf der Straße, durch Fußgängerzonen wurde man geführt
00:46:01: und da habe ich die Chancen schon wieder dahin streichen sehen,
00:46:06: weil ja, durch so verkehrsreiche Straßen,
00:46:09: da verliert man ja gerne mal sehr viel Zeit.
00:46:12: Dann ging es weiter nach Bari und die Straßen,
00:46:15: bitte fahrt sie nie mit dem Rad nach Apulien.
00:46:17: Das ist kein Spaß dort.
00:46:19: Man wird halb von der Straße gedrängt.
00:46:21: Speedpumps sind ein Witz dagegen, also der Straßenbelag.
00:46:24: In dem Zustand, in dem ich dort war, ja, ich habe sehr gelitten.
00:46:28: Ich bin an einer Fähre angekommen.
00:46:30: Da hat der Veranstalter mich auch kurz noch interviewt.
00:46:33: Und wie gesagt, ich war mir nicht sicher, ob ich weiterfahren kann.
00:46:36: Ich habe den Veranstalter vorgeschlagen,
00:46:38: aber den anderen Teil nehmen wir nicht in eine Zugfahrt.
00:46:40: Ich weiß nicht, was da in mich geritten ist.
00:46:42: Ich habe den Veranstalter vorgeschlagen,
00:46:44: weil ich diese Straße so grausam in Erinnerung habe.
00:46:47: Ich habe mir dann noch versucht, irgendwas zu essen, zu organisieren,
00:46:50: weil ja, die Fähre ja bald fährt.
00:46:52: Ich bin dann auf die Fähre.
00:46:54: Auf der Fähre gab es zum Glück etwas zu essen.
00:46:56: Ich bin wie ein Zombie durch die Gassen dort gelaufen.
00:46:59: Ich habe noch kurz mit meiner Freundin telefoniert.
00:47:02: Und habe mir gedacht, wenn ich mich jetzt sehen würde,
00:47:05: ich würde mich einmal nachdenken, was ist das für ein komischer Couch,
00:47:08: der da völlig zerstört.
00:47:10: Ich habe im viel zu knappen Radle-Outfit
00:47:12: halb humpelnd auf diese Fähre gekommen.
00:47:15: Was will der hier?
00:47:17: Ich bin dann in die Kabine.
00:47:19: Ich habe zum Glück noch eine Kabine buchen können mit Dusche.
00:47:22: Ich bin dann in die Dusche rein.
00:47:24: Ich habe versucht, mich und meine Sachen zu duschen.
00:47:27: Die Fähre ist dann schon losgefahren.
00:47:30: Ich bin rechts und links von Wand zu Wand in der Dusche geknallt.
00:47:33: Geknallt es übertrieben, aber gestoßen.
00:47:36: Nur so bin ich überhaupt wieder aufgewacht.
00:47:38: Das habe ich die ganze Nacht in der Dusche verbracht.
00:47:41: Ich war so hinig.
00:47:43: So habe ich es dann nach 1,5 Stunden duschen geschafft,
00:47:46: doch ins Bett zu kommen.
00:47:48: Meine Sachen, halbwegs gewaschen.
00:47:51: Vorher vielleicht noch darauf hast du vielleicht eingespielt.
00:47:54: Ich tu das eben vorher oder gestern.
00:47:57: Du hast alles nur verschwommen gesehen.
00:47:59: Du bist in der Dusche drin fast kollabiert.
00:48:01: Du bist in der Dusche drin gehängt an der Wand.
00:48:04: Ich bin in der Dusche schon fast eingeschlafen,
00:48:07: völlig neben mir.
00:48:09: Vorher hat man einen Aufzug zu seinen Koyen gefahren.
00:48:12: Oder auf die Ebene, wo seine Koyen waren.
00:48:15: Dort war ein Plakat.
00:48:17: Links neben einem aufzugenden Analog.
00:48:20: Ein ganz normales, altes Plakat.
00:48:23: Mit den Anschriften der Etagen.
00:48:26: Ich schaute das Plakat an und denke mir,
00:48:29: was ist das für eine digitale Anzeige?
00:48:31: Rechts und links hat sich alles bewegt.
00:48:33: Das ist wie eine optische Illusion.
00:48:36: Dann schärft man die Vision normalerweise.
00:48:39: Dann erkennt man das ja und realisiert das.
00:48:42: Aber ich habe es nicht scharfstellen können.
00:48:45: Mein Fokus hat sich völlig von dem, was ich sehe, gelöst.
00:48:48: Da habe ich gemerkt,
00:48:50: Martin, das ist ein Zustand,
00:48:52: in dem willst du vielleicht nicht verweilen.
00:48:55: Dann habe ich zum Glück ein bisschen schlafen dürfen.
00:48:58: Jetzt hat der Fluggerät gefragt,
00:49:00: wie es nach der Fähre weitergegangen ist.
00:49:02: Ob du noch Platz 2 verwaltet hast.
00:49:05: Ob du noch gedacht hast, du kannst mit dem Weg mitfahren.
00:49:08: Wir kommen jetzt gerade vor.
00:49:10: Das ist ja das Schöne, weil wir spontan reden.
00:49:13: Bis zur Fähre des Rennens,
00:49:16: wie es bei dir die ersten Tage gelaufen ist,
00:49:19: sind wir übersprungen.
00:49:21: In einem Satz erwähnt.
00:49:23: Wollt man das jetzt noch ein bisschen nachholen?
00:49:26: Können wir es gerne machen.
00:49:28: Ich glaube, das war in einem Transcontinental-Beitrag.
00:49:31: Oder du hast das bei dir auf Social Media erwähnt.
00:49:34: Aber du hast dir noch gesagt, du hast ein Marschblank gehabt.
00:49:37: Und du hast 4 Stunden schneller als gedacht.
00:49:39: So bei Checkpoint 1.
00:49:41: Genau, beim ersten Checkpoint.
00:49:43: Und wie war das zu der Zeit?
00:49:45: Dann hast du gedacht, ich soll vielleicht ein bisschen runter vom Gas.
00:49:48: Vielleicht habe ich mich gerade übernommen.
00:49:50: Und ich fühle mich noch sehr gut.
00:49:52: Oder ich bin 4 Stunden vorne und bleibe am Gas.
00:49:55: Ich habe gesehen, es waren auch noch viele andere,
00:49:58: die ich nicht so weit vorne erwartet hätte.
00:50:01: Und ich habe gesagt, da wären sie wahrscheinlich wieder einig.
00:50:04: übernehmen, aber es war bei dir nicht so, du hast ja eigentlich dein Dampo extrem hochgekäuten.
00:50:07: Ja, ein bisschen bin ich schon eingegangen, aber also ich weiß im Start-Pakur und wie das bei jedem
00:50:14: Rennen ist. Im Start-Pakur alle ballern sie los und ich habe mir gedacht, ich möchte auch altwegs
00:50:19: zügig da vorne wegkommen und wir sind ja alle gleichzeitig gestartet. 400, circa Starter aus
00:50:23: Santiago, die Kompostella raus, will man natürlich auch nicht irgendwie ganz hinten hängen, damit man
00:50:28: nicht zu viel Zeit verliert, einfach durch den Stau. Deswegen bin ich auch halbwegs vorne mit
00:50:34: raus, da haben wir uns auch noch kurz gesehen. Und dann ging es ja relativ bergig los und ich hatte
00:50:39: sehr viele Carps dabei, ich hatte wirklich fully loaded und im Start-Pakur habe ich schon sehr
00:50:45: gelitten, obwohl ich wusste, obwohl ich eigentlich mittlerweile ein bisschen Erfahrung habe und weiß,
00:50:49: dass es unnötig ist, so schnell loszufahren, habe aber Rückenschmerzen bekommen nach zwei,
00:50:54: drei Stunden, wie ich sie normal erst nach Tagen bekomme und habe mir gedacht, das kann doch
00:50:58: nicht sein. Ich habe so lange darauf hingefiebert und jetzt kriege ich jetzt schon Rückenschmerzen,
00:51:02: habe dann aber im Mittel rausgenommen, habe dann versucht, meine Stärken auszuspielen. Ich
00:51:07: glaube, ich habe ein relativ optimiertes Set-up. Vielen Dank daran, die Bike-Schnaderei und Felix.
00:51:12: Wir haben wirklich das Radel sehr schnell gemacht. Wir haben beim Unknown Race über
00:51:23: einen Aufleger gesprochen und haben gesehen, dann hast du jetzt noch mal Upgrade mit 3D-Druck,
00:51:27: der sehr beeindruckend ausschaut. Genau, auch vom Robert Hübser, der hat wirklich Stunden da in
00:51:34: den Prototypen und dann auch eine spätere Modell gelegt, so dass ich mein Licht dort montieren
00:51:39: könnte und auch die Radcomputerhalterung und ich habe lange überlegt, ob ich eine Tasche
00:51:47: noch unter die Aerobar gebe, so wie du das auch jedenfalls, Christoph, bei dir weiß ich gar nicht.
00:51:52: Ich glaube, das sehen wir gleich. Also ich mag da vorne nichts haben. Ich mag mein Lenker so frei
00:51:58: wie möglich haben. Ich fühle mich sicherer, wenn ich so agil wie möglich bin und auch wenn es
00:52:04: vielleicht aerodynamische Vorteile bringt, war ich froh, dass ich da vorne nicht noch irgendwas hatte,
00:52:08: was mich irgendwie beim Lenken potenziell stören kann. Und so habe ich dann im Start-Pakur,
00:52:15: halt in den flacheren Passagen oder in diesen Wellen gefühlt.
00:52:19: Da hat man nicht auf und ab, Spanien war niemals floch, es war bis 7000 Höhenmeter glaube ich,
00:52:25: auf die ersten 600 Kilometer. Ja genau, bei mir hat am ersten Tag, da habe ich knapp 700 Kilometer,
00:52:31: hat da 10.000 Höhenmeter ausgespuckt. Ich weiß nicht, ob das stimmt oder ob das Traber übertreibt.
00:52:35: Ich habe auch gar nicht so viele Erinnerungen an die erste Nacht und den ersten Tag. Ich weiß,
00:52:38: dass diese Küstenstraße später unglaublich schön war und dass ich da voll in den Flow
00:52:42: gekommen bin. Das war wie so eine Go-Kart-Strecke, wo man im Aufleger rechts und links fahren konnte,
00:52:46: das Klima war nicht zu warm, es hat manchmal leicht genießelt, was ich sehr gefeiert habe.
00:52:52: Es war eigentlich perfektes Wetter für den ersten Tag. Und nach dem Start-Pakur bin ich auch nach und
00:52:56: nach in den Tritt gekommen und ich habe am Anfang gar nicht auf den Tracker geschaut und habe dann
00:53:01: irgendwann im Folge des ersten Tages gemerkt, ich bin eigentlich fast ganz vorne und obwohl es die
00:53:07: Rückenschmerzen sind weniger geworden, ich bin selbst wuster geworden, ich habe Radfahren einfach
00:53:12: unglaublich genossen. Ich habe noch nicht mal das Musik auf den Horn gehabt und habe den ersten Tag
00:53:17: einfach gut vollbracht und war dann beim ersten Checkpoint. Der ziemlich miese 20% Rampen hoch
00:53:24: hatte für, glaube ich, 1,5 Kilometer oder so. Der war richtig brutal und dann sind sie in den
00:53:30: voll feinen Airbnb, der Checkpoint auf ihrer Terrasse, sind gesessen und haben Kaffee geschlüpft.
00:53:35: Das war richtig gemein. Und ich hatte gedacht, dass ich dorthin komme. Ich habe vorher, ich tue mir
00:53:41: sehr schwer bei solchen langen Distanzen mit der genauen Zeitplanung, aber ich hätte nicht gedacht,
00:53:46: dass ich so schnell dort bin. Komut gibt mir immer eine gute, grobe Vorstellung, wenn man da die
00:53:50: verschiedenen Profile auswählt, von der Geschwindigkeit, ob man moderat, schnell oder Profi
00:53:56: Geschwindigkeit fährt. Und da habe ich mir ungefähr ausgerechnet, dass ich dort vier Stunden später
00:53:59: sein werde. Deswegen war ich da schon hellhaft begeistert, dass das jetzt ohne übertriebene
00:54:04: Kraftaufwand eigentlich so gut lief bis dorthin. Dann war die Frage, ob man die Abkürzung nimmt
00:54:10: zum ersten Parcours oder ob die hat jeder genommen. Hattest du irgendwelche gähmte Außenfahrt?
00:54:14: Mir sind drei entgegengekommen, aber ich war ein bisschen weiter hinten. Aber da hat sie für
00:54:20: mich die Frage gar nicht gestellt. Das war eigentlich so eindeutig klar.
00:54:23: Sogar ich habe die Abkürzung da hin fast gewundert.
00:54:26: Ja, sogar der Christoph Strasser, die Gregor hat das so eindeutig und hat da auch einige
00:54:31: Infos gegeben auf Komut, dass das doch fahrbar ausschaut und vielleicht ein paar ganz kurze
00:54:35: Passagen ein bisschen böse sind. Ich fand es dann aber zacher, als du auf Komut ausgeschaut
00:54:39: hast, als die Fotos ausgeschaut haben. Aber ich meine...
00:54:42: 10-15 Prozent bergab. Und Days of Gravel, da bist du auf Komutes Rad. Bin ich abgestiegen
00:54:46: für Sicherheits. Aber es war trotzdem nur so kurz, dass du jetzt, wenn du fünf Minuten
00:54:51: zu Fuß gehst, bist du immer noch um wahrscheinlich eine Stunde schneller, als wenn du außen fährst.
00:54:54: Und die Straße war wirklich lustig. Dann ein bisschen ein paar Kur rein. Die ist wirklich
00:54:58: alle 100 Meter ein Stück besser geworden. Er ist ganz grober Gravel, wo man wirklich
00:55:02: ein, zwei Mal schieben hat müssen. Das haben bestimmt nicht alle geschoben. Aber dann
00:55:05: ist es besser, wenn wir geworden sind. Dann kamen irgendwelche Flecken an der Tär und
00:55:10: dann irgendwann wurde es zur Straße. Also es ist wirklich kontinuierlich.
00:55:12: Die Kugata? Bist du wahnsinnig?
00:55:14: Die waren brutal. Die erste habe ich übersehen. Da bin ich drüber gefahren noch. Die anderen
00:55:21: zwar haben wir dann drüber geschoben, aber das erste habe ich so spät gesehen. Dann hat
00:55:24: sie irgendwie fahrbar ausgeschaut und dann haben sie die einfach angefangen zu drehen.
00:55:27: Ich glaube, das war ein Kugata. Es ist ja, glaube ich, so dimensioniert, dass das eine Kuh
00:55:32: oder ein Rind, wenn es da drüber geht, deswegen nicht drüber geht, weil es ja in die Spalten
00:55:40: runterfallen würde. Es würde sie verletzen und deswegen haben sie Respekt davor. Da waren
00:55:45: die Spalten so dick oder so breit. Ich glaube, das waren Elefanten-Gatter.
00:55:49: Vor allen Dingen waren die längst, oder? Die waren mit der Fahrrichtung.
00:55:53: Nein, sie waren schon quer, aber die waren ja so richtig fette Eisenrollen. Die waren
00:55:58: ja beweglich und die Abstände zwischen, die waren, also da fährst du mit deinem Fuss
00:56:03: locker durch. Also wenn du drüber gehst oder drüber fährst, ihr hat Angst gehabt, dass
00:56:07: man den Lenker quer schlägt und dass ich mit dem Lenker fahren runterfahre und dann
00:56:11: Vorrei zahlt noch mache. Also es vorbei geht. Ich bin da drüber gegangen bei allen. Bist
00:56:15: du gefahren? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Ich glaube, ich bin über zwei gefahren
00:56:19: beim dritten. Mache ich wahrscheinlich, ich glaube, beim ersten oder ich war so schnell,
00:56:23: dass ich nicht mehr absteigen konnte. Ich habe die Erinnerung ein bisschen über Vollbremse
00:56:28: gemacht und mir gedacht, jetzt ist es lebensgefährlich. Aber ist sie so offensichtlich bei niemandem,
00:56:32: wo es passiert? Ja, aber es war halt schon brutal. Ja. Ja, und dann, genau, da war ich
00:56:38: hellauf begeistert, dass ich den Parkour sogar noch im Hellen machen konnte, weil ich eben
00:56:41: schneller war, als ich eigentlich gedacht habe. Dann bin ich in der Unterkunft angekommen,
00:56:45: die ich im Vornein gescoutet hatte und dann halt irgendwann am Nachmittag gebucht hatte.
00:56:48: Die waren dann schon wieder unten an der Küste. Da ging es dann nur noch ein paar Kilometer
00:56:52: back up, hatte mega Glück, weil gegenüber von dem Hotel, was so eine 24-Stunden-Rezession
00:56:58: hatte, war noch so eine typisch spanische Bar und ich bin rein, habe mir gleich irgendwie
00:57:03: alle Tapas bestellt, die es dort gab und habe so schnell in mich reingespachtelt, dass
00:57:07: ich erst mein Kreislauf-Kollaps bekommen habe. Nicht vom Radeln, bis den ganzen Tag wie wild
00:57:11: gemacht habe, sondern vom Essen. Dann ist ja echt mein Kreislauf weggekippt. Ich lag
00:57:15: in diesem Lokal kurz auf dem Boden, habe meine Beine hochlegen müssen auf dem Sessel und
00:57:20: die Gäste haben sich wieder gedacht, was ist das mit verrückter Typ. Aber es zum Glück
00:57:25: schnell vergangen und eine Minute später bin ich dann ins Hotel und habe mich schlafen
00:57:30: legen können. Cool. Dann zu Parkour 2, Tumale, hast du den vorher, hast du den schon gekannt,
00:57:40: bist du da schon mal unterwegs gewesen in der Gegend? Ich war noch nie in den Pyrenäen
00:57:43: und das war wirklich einer der, oder das war der Parkour, auf dem ich mich mit Abstand
00:57:47: am meisten gefreut habe. Wobei ich von den Picos die Europa, also vom Parkour 1 und
00:57:51: der ganzen Gegend ringsherum unglaublich begeistert schon war. Dann habe ich mich sehr auf den
00:57:55: zweiten Parkour gefreut. Das Transferstück fand ich sehr zach, die Küste entlang durch
00:57:59: Bilbao, durch San Sebastian, war wieder sehr viel Großstadt, sehr viel Verkehr, wo man
00:58:04: immer wieder Startstopp, wo man einfach nicht in den Tritt kommt, wo, ja das ist irgendwie
00:58:08: unglaubliche Rampen mit Bilbao. Ja. Also das erinnert an die Appellachen. Also das ist
00:58:14: total brutal, wie es da plötzlich vom Ende vor sich aufstehen. Ja. Aber ist der Großamerika
00:58:18: reden, diese Jure Robich-Etappe nach Hancock, wo der King of the Mountains mituntergekürt
00:58:24: wird. Genauso was tut nur jetzt, irgendwie tut 150 Kilometer lang, was beim Rame ein
00:58:30: kleiner, ein kleiner Segment ist. Also wirklich, wer, wer mal wissen möchte, wie die Appellachen
00:58:35: in den USA sind forts von Bilbao nach San Sebastian, genauso wie das. Und ich glaube, die Städte
00:58:41: sind ja wunderschön, aber es ist so schade, man fährt da durch und kann sich nichts anschauen.
00:58:45: Mein Bruder hat immer von San Sebastian geschwärmt und ich sage, ich will ja gerne was anschauen,
00:58:49: man fährt sogar direkt am Strand vorbei, also man kann es erahnen. Aber und dann ging es
00:58:53: weiter nach Frankreich zu den Surferstrennen, da ganz im Südwesten. Alle sind super relaxed
00:58:58: und getschildet und stehen im Stau und ich denke, ich muss sie durch. Ja. Und ich denke,
00:59:03: ich muss sie durch, ich muss sie durch. Und wieder im Feierabendverkehr, das war irgendwie
00:59:07: sehr unbefriedigend. Und dann ging es irgendwann mit der Abendsonne so ein bisschen ins Landesinnere.
00:59:11: Und dann hat man am Horizont schon die Pyrenäen erahnen können und dann wird es auch Nacht.
00:59:16: Dann habe ich vor mir immer mal wieder Autos stehen sehen, die angehalten haben, weil der
00:59:20: Victor schon mehr näher gekommen ist von hinten. Und da habe ich gemerkt, okay, jetzt kommen
00:59:23: die französischen Fans, die werden jetzt ihn, der ein paar Minuten hinter mir dann durchfährt,
00:59:27: ordentlich anfeuern. Und dann habe ich, genau, dann bin ich den Anfang des Parcours noch
00:59:31: gefahren und habe mich im Parcours aber schlafen gelegt. Also ich habe mir da so ein Airbnb gecheckt
00:59:36: oder einen booking, irgendein Apartment. Im Skigebiet oder? Ja, am Fuße des Ubiisk, habe das in
00:59:43: Prinzip auch ein Skiort schon gewesen. Und die vermieten das anscheinend, die sind nicht vor Ort
00:59:48: anscheinend die Vermieter dort, denn alles, was ich gefunden habe, ist ohne Bettwäsche und ohne
00:59:52: Handtücher gewesen. Das Handtücher habe ich dann irgendwie mit dem Vermieter noch raus
00:59:56: verhandeln können und dann habe ich mich so ein paar Handtücher gekuschelt. War eine sehr schöne
01:00:00: Nacht. Die Waschmaschine hatte kein Spülmittel, kein Waschmittel, da habe ich dann irgendwie
01:00:07: Spülmittel von der Spüler genommen. Hauptsache, die Sachen sind ein bisschen sauber geworden.
01:00:12: Du nimmst die Waschmaschine, auch ein Spruchbörn, Pause, die nur zwei, drei Stunden dauert? Auf jeden
01:00:17: Fall. Und kurz Waschboden ran? Wenn du schläfst, ist die Maschine dann fertig oder wo hat das du
01:00:24: bis sie fertig ist, bevor du schlafen kannst? Nein, also ich lasse die laufen, während sie, also ich
01:00:27: habe das ganze Rennen, ich hätte es gern häufiger genutzt, aber das war das einzige Mal, wo ich
01:00:31: eine Waschmaschine nutze. Du bist so ein komplett nasse, genau, aber Bekleidung, wenn du weiter
01:00:35: vorst. Aber ich finde die, also erstens trocken seinem Körper ja sehr schnell, dann habe ich
01:00:41: sehr dünne, also ich habe glaube ich ein bisschen Luxus-Equipment dabei, ich hatte zwei Hosen und
01:00:48: zwei paar Socken, liebe große Roman, und zwei Jerseys. Die habe ich dann alle zwei Tage sozusagen
01:00:56: gewaschen und die sind aber so dünn, dass ich die ersten fünf Minuten gefroren habe, aber dann ist
01:01:01: es eher im Körper getrocknet. Mein Rezept gegen Einheizen ist "Futtern, futtern, futtern". Und
01:01:08: deswegen, wenn die im Schleudergang diese Sportwäsche sich befindet, dann ist das eh nach,
01:01:13: dann ist es trockener, als wenn ich es mit der Hand wasche und irgendwie versuche auszuwinnen.
01:01:18: Tour Malé, wir sind, ich kann mir erinnern, die ersten sechs, glaube ich, waren nach dem Tour Malé in
01:01:28: etwa einer Stunde. Da ist das Ganze schon relativ knapp zusammengerügt. Du warst du auf eins oder
01:01:34: zwei? Zwei. Ja, da hat der Nikolas einmal vorübergehend überholt. Nein, der Nikolas war eigentlich
01:01:39: immer vor mir, oder fast immer vor mir. Genau. Du hast von dem vor noch nichts gehört, oder?
01:01:45: Nee, ich habe ihn dann im Rennen auch das erste Mal, glaube ich, ungefähr bei Montpellier gesehen.
01:01:51: Genau. Tour Malé und Obisque, also Obisque bin ich dann in der Morgensonne hochgefahren. Das war
01:01:58: unglaublich schön. Das war ein wichtiges Highlight. Also das ist ein unglaublich schöner Pass. Der macht
01:02:04: richtig was her. Tour Malé lebt, glaube ich, mehr von seinen Namen. Der ist jetzt nicht so beeindruckend,
01:02:11: aber der Obisque war wunderbar. Und der kleine Schubfahrt dazwischen. Ich habe den Namen leider
01:02:15: vergessen, der fand ja auch unendlich. Der Gegenanstieg nach dem Obisque, oder? Ja, genau. Wo so viel Schafe
01:02:19: und Ziegen und Kühe und so weiter auf der Strasse gestaunt, das war so unglaublich schön. Ja. Und da
01:02:25: bin ich, da habe ich wirklich mit die schönsten Momente des Renns gehabt. Also an diesen drei
01:02:29: Anstiegen. Also wie gesagt, die Bergmomente sind immer, finde ich, ein absolutes Highlight. Da
01:02:36: habe ich richtig, man spricht ja gerne vom Runners High. Ich glaube, in manchen Ultra-Ausdauer-Rennen
01:02:43: bin ich so High, wie man auf manchen Trips nicht sein kann. Ich kann es, glaube ich, nicht beurteilen,
01:02:51: aber also so High wie beim Street Peaks letztes Jahr, bei diversen Bergen oder wie am Tour Malé
01:02:57: dieses Jahr war ich in meinem Leben noch nicht. Und ich könnte da die ganze Welt umarmen und kurz
01:03:05: vorab bin ich noch in französische Boulangerie eingekehrt. Das ist dann natürlich die beste
01:03:08: Kombi, wenn man gut ernährt ist. Sugar High hat Bergmoment, bestes Wetter, danach eine coole Abfahrt.
01:03:14: Parkisch sich reingepfiffen hat vorher, dann noch irgendwie in der Tato-Schokolade. Ah, herrlich.
01:03:19: So muss radeln. Und dann kommt aber das Kontrastprogramm oder diese laungezogene Region von den
01:03:30: Pyrenäden bis Richtung Alpen. Fläche, Wind, Verkehr, Städte, Hitze, strückhinter, Schwühle, Luft,
01:03:40: irgendwie. Das war, ja, das fand ich auch zach. Auf der anderen Seite finde ich da ging es noch,
01:03:46: weil man jetzt eben so viel Energie vorher getankt hatte durch die Berge und irgendwie war ich
01:03:50: darauf gefasst. Und ich habe es fast heißer erwartet rund um Karkasson. Ich habe, ja, ich meine, wir
01:03:56: haben eigentlich mega Glück gehabt jetzt. Ich glaube vor zwei, drei Tagen, vielleicht, ich hoffe sie
01:03:59: wüten nicht mehr, aber in Südfrankreich sind ja extremer Waldbrände gerade am Wüten. Und ich
01:04:05: glaube bei uns war es noch verhältnismäßig kühl. Und wir hatten ziemlich viel Rückenwind. Das habe
01:04:11: ich dann halt, ja, im Endeffekt habe ich damit gerechnet und habe dann, habe sogar fast genießen
01:04:17: können, weil ich dann wieder in einer Eroposition lag. Ich wusste, ich bin schnell, wenn ich, wenn ich,
01:04:21: wenn ich am Radl liege, dann hatte ich den Nikola vor Augen sozusagen am Tracker und habe mir gedacht,
01:04:27: so, jetzt, jetzt will ich doch auch mal erster sein. Und dann habe ich versucht ihn aufzuholen und
01:04:31: irgendwann kurz vor Montpellier, also mit Einbruch der Nacht, habe ich ihn, glaube ich,
01:04:36: eingeholt. Dann gab es ein bisschen Katzenmauspiel oder eher Hase und Igel, wo er mir immer wieder auf
01:04:42: die Schulter geklopft hat, weil er sich verfahren hat, aber eigentlich schneller unterwegs war als
01:04:45: ich. Da habe ich mir gedacht, fängt er jetzt schon mit Psychospielchen an, aber anscheinend hatte
01:04:49: ich einfach nur Verfahren und dann habe ich ihn immer wieder. Ihr wohnt aber in der Gegend. Genau,
01:04:53: ja, da habe ich mich auch sehr gewundert. Aber anscheinend hat dann die Route nicht perfekt
01:04:58: ausgeplant, ich weiß es nicht. Und so, ja, ging es dann eigentlich ziemlich langweilig dahin bis
01:05:03: südöstlich von Montpellier. Ich habe mir tagsüber immer wieder so Eissticks gekauft und mir hinten
01:05:10: ins Trikot gelegt. Das war für mich so ein bisschen Game Changer, dass ich einfach ganz viel, ja, ganz
01:05:15: viel Eis ins Trikot getan habe. Aber kein Kalippo oder was war ein Eis-Sticks? Kalippo habe ich auch
01:05:20: gekauft, wo es das gab und Kalippo hinten rein. Oder es gibt diese Kinder-Eist-Sticks, die man nur
01:05:24: ganz schwer aufreißen kann. Ich weiß nicht, ob ihr die kennt, die gibt es in Frankreich sehr
01:05:28: viel. Ich habe es später in Bulgarien auch wieder gefunden. Aber wenn es geschmolzen ist,
01:05:31: dann hast du es ausgetrunken, oder? Genau, ja. Dann war es richtig picksüßes Zuckerwasser einfach.
01:05:35: Genau. Und durch den Fahrtwind, finde ich, ging es noch halbwegs mit der Hitze. Ja, und dann bis
01:05:44: Montpellier, da unten südöstlich von Montpellier an die Küste. Da habe ich mir dann wieder ein Airbnb
01:05:48: genommen, wo die Waschmaschine leider nicht ging. Da war ich ein bisschen frustriert. Und dann ging
01:05:53: ich es ja noch mal flach dahin, bis dann endlich es in die Alpen ging. Hat die das dann irgendwie
01:05:57: beschäftigt? Weil ich glaube, das hat die Nacht von der Nikolaus einfach durchgefahren ist. Der
01:06:01: ist mitten im Rennen eine Nacht komplett durchgefahren. Ich habe das auch von hinten irgendwie
01:06:05: gesehen und die macht, ja, meine Taktik war ja so, ich möchte jetzt dann langsam den Turbotshünden
01:06:12: oder den Strasserexpress starten und halt weiter nach Fuhren kommen, wo es eh funktioniert hat,
01:06:16: aber ich bin nicht an dich und nicht an Nikolaus herangekommen. Und plötzlich sehe ich dann,
01:06:21: ich habe dann auch dort irgendwo noch Kaka-Sun, meine Nachtpause gemacht, und dann sehe ich
01:06:25: am nächsten Tag, der Nikolaus ist jetzt immer, ich weiß nicht mehr, statt zwei Stunden vor mir,
01:06:30: irgendwie sechs Stunden vor mir, was ist da los? Und das hat mich schon ein bisschen beschäftigt,
01:06:34: wobei ich habe bis heute nicht verstanden, was er da gemacht hat. Ich glaube, ich wollte wirklich
01:06:40: den nächsten Parkour nur am Abend erreichen bei Lichtgern und Zestriere. Ja, ich habe das sogar
01:06:45: kurz mit ihm geredet, weil wir uns da zu der Situation ein, zwei Mal gesehen haben und ja,
01:06:51: es war kurz bevor ich meinen Hotel sozusagen erreicht hatte in, ich habe den Namen vergessen,
01:06:55: irgendwo südöstlich von Montpellier. Da ist er dann mal wieder an mir vorbeigefahren, wo ich dachte,
01:07:02: ja, wie kann das sein? Ich fahre doch schnell und dann fragt er so, are you tired? Und ich so, ja,
01:07:09: schon. Und ja, dann habe ich gesagt, ja, ich habe mir den Hotel genommen und ja, ich werde jetzt
01:07:16: schlafen gehen. Und er so, dann habe ich ihn gefragt, ja, bist du denn nicht müde? Er so, no, I'm just
01:07:22: gonna continue until I'm tired. Und dann habe ich gesagt, okay, Respekt, ja, gut, dann fährt er weiter
01:07:27: und dann bin ich am nächsten Morgen aufgewacht und dann war ja fünf Stunden oder so vor mir. Dann
01:07:31: habe ich gedacht, na boom, der ist die ganze Nacht durchgefahren, dann habe ich mir auch schon gedacht,
01:07:35: ob er die Assetta irgendwie bei Tageslicht noch erreichen wird, aber ich habe mir eigentlich
01:07:38: gedacht, das ist unmöglich, das ist zu weit noch bis dann, vor allen Dingen, weil die letzten Bergstraßen
01:07:44: sich unglaublich ziehen, bis Brinosaurus und Zestria hoch. Aber ja, ich habe mir gedacht, der ist so
01:07:50: stark bisher gefahren, der wird schon wissen, was er tut. Und da war ich schon auch ein bisschen
01:07:54: gefrustriert und du bist uns schon näher gekommen, Christoph, also du bist ja am ersten Checkpoint,
01:07:59: ich glaube, da war es 90 Kilometer teilweise oder drei bis vier Stunden hinter uns. Und da zu dem
01:08:04: Zeitpunkt war es schon deutlich, deutlich näher. Ich war am zweiten Segment die schnellere Zeit
01:08:08: gehabt oder die schnellste Zeit gehabt, wo wir am dritten wieder. Und das hat alles irgendwie für
01:08:12: mich recht gut gepasst, ja. Trotzdem, so richtig nahe bin ich nicht gekommen. Es war immer schon
01:08:17: noch ein ordentliches Stückchen dazwischen. Und ich habe mir gedacht, okay, jetzt wird es dann Zeit,
01:08:24: dass du nennst der Nikolas, weil von dem ich überhaupt noch nix wusste, dass er langsamer
01:08:27: wird und er ist im Prinzip immer schneller geworden. Das war für mich schon so plakopf,
01:08:32: akribel Momente. Ja, ich habe mir auch gedacht. Ich war sehr gespannt, was er machen wird und habe
01:08:38: auch versucht, einfach mich da auf mich zu besinnen. Aber ja, das beschäftigt einen schon, wenn man
01:08:41: lange mit dem mithält und dann auf einmal fährt er einfach die Nacht davon. Und mein Plan war es,
01:08:48: Inzestria zu übernachten und wirklich ganz, ganz früh mit dem Morgengrauen sozusagen in den
01:08:53: Parkour, in den Travel Parkour zu starten. Vor dem hatte ich wirklich am meisten Respekt im
01:08:57: ganzen Rennen. Und bin dann ein bisschen ins Bummel gekommen, einfach auch, weil es da oben viel zu
01:09:03: schön war. Der Nikola hatte am Abend vorher, als ich ihn gesehen habe, bei Montpellier, hat er,
01:09:08: hat er mich überholt, hat er die ganze Zeit einen Dürren in seinem Trikot gehabt. Und ich habe so
01:09:13: Hunger auf den Dürren bekommen, dass er am nächsten Tag irgendwo bei M. Brunnen, also kurz von Brina
01:09:18: Sohn, in diesem Bergdorf bin ich an Dönermann vorbeigefahren und da habe ich gesagt, jetzt ist
01:09:23: Zeit für einen Dürren. Und da war ich beim besten Dürrenmann überhaupt, Dönermann überhaupt. Der
01:09:27: hat mir dann schnell zwei Dürren bereitet und während er die bereitet hat, habe ich gesehen,
01:09:31: ah, da gibt es auch noch Krepp. Und da habe ich gesagt, da könntest du mir noch ein Hotelerkrepp
01:09:35: machen. Hatte mir ein Hotelerkrepp gemacht, wollte mir aber noch nicht geben. Ich sage,
01:09:39: könnte ich den schon, könnte ich den schon haben. Ja, aber die Dürren sind nicht fertig.
01:09:42: Ja, ich esse ihn schon vorher. Du isst die Vorspeise vor der, du isst die Nachspeise vor der Vorspeise,
01:09:47: oder vor dem Hauptgang. Ich so, ja, heute ist eine Ausnahme, bitte sag es niemandem. Und dann habe
01:09:53: ich den besten Hotelerkrepp gegessen und danach die Dürrens noch bis auf den Berg hochgezahlt
01:09:59: und dort noch in Brina Sohn, Cestria, eine nächtliche Speise gehabt. Wie ist dir gegangen mit der
01:10:07: gesperrten N94? Also es hat dann eigentlich, nachdem die Brücke dann freigegeben wurde,
01:10:14: nur eigentlich eh nur mehr eine Route geben. Das war dann quasi ein Parkour, oder? Da hat es dann
01:10:19: eigentlich Ausformer fort über Grenoble, wie der Justino ist. Das habe ich tatsächlich auch
01:10:24: überlegt, im Kern. Karariante mehr geben, oder? Ja, letztendlich bin ich froh, dass ich nicht über
01:10:29: Grenoble gefahren bin, weil ich das da unten einfach noch nicht kannte, dieses Tal, nach Brina Sohn.
01:10:32: Ich meine, die Anfahrt war super zach, bis ungefähr, ja, bis man auf der Höhe von der N94 war. Aber
01:10:38: dann diese Umfahrung, diese kleinen Bergstraßen, da ich ja dann wusste, alle müssen die fahren,
01:10:42: habe ich es sehr genossen. Man hatte einen wunderschönen Ausblick auf die Alpenringes rum gehabt.
01:10:47: Unglaublich, oder? Unglaublich. Da kommt das mit dem Flachland und plötzlich stehst du da kurz
01:10:53: vergab, irgendwie, und rundherum die ärgsten Berge und die Abendsonne und Sonnenuntergang,
01:10:58: das war so, das war magisch. Das Moment ist so unfassbar und das ist ja, wie so aus dem Nichts
01:11:02: kommen. Du kämpfst dir dort durch die Hügeln und so. Und wenn man dich das zwei Tage lang in dem Alpen
01:11:07: Panorama, genau, und wenn man dich das gewissermaßen zwei Tage lange erarbeitet, habe ich das Gefühl,
01:11:11: man kann das Ganze noch viel mehr genießen. Dann geht die Sonne noch unter und es wird
01:11:16: alles rot angeleuchtet, der See unten glitzert. Also, dann hat man noch ein Dürre mehr in der Hand.
01:11:21: Also, das war schon herrlich, ja. Und dann hat der Nikolas acht Stunden geschlafen. Genau. Und dann
01:11:30: bin ich sogar als Erster in den Parkour morgens und ich habe mir aus dem Bett gequält. War
01:11:34: es im gleichen Hotel? Nein, er war sogar ein bisschen auf dem Lautsrecker, glaube ich, ein
01:11:37: bisschen außerhalb des Ortes. Da habe ich mich auch gewundert. Aber wie wurde beide in
01:11:41: Sestria sozusagen? Genau. Bei Kursstaats, ob sie genächtigt. Der Victor hat mich noch kurz
01:11:46: vor ihr überholt. Der hat kurz vor Brio so einen richtig steilen Berg, wo ich echt drauf gedrückt
01:11:51: habe. Und dann schaue ich nach hinten auf einmal, kurbelt der Victor da an mir vorbei. Sagt nur kurz
01:11:56: Hallo und sagt, er hat keine Stimme, er war wahrscheinlich auch noch krank zu dem Zeitpunkt,
01:11:59: kurbelt er an mir vorbei, irre schnell und hat dann aber ein Brio so eingecheckt, anscheinend im
01:12:06: gleichen Hotel wie du. Bist du auf? Und ich. Und du auch. Ah ja, Herr Schauern. Place to be. Und ich
01:12:12: bin dann noch weitergefahren. Also mein Strategie ist tendenziell ein bisschen länger in die Nacht
01:12:16: zu fahren, wenn es vom Hotel möglich ist. Einfach, dass ich gegen Ende des Rends immer noch, also
01:12:23: tendenziell halt nicht so einen langen Tag habe. Also dann habe ich halt meine, das war mein Vorteil,
01:12:28: glaube ich, letztes Jahr beim Three Peaks, dass der letzte Stint dann nicht so unendlich lang ist,
01:12:31: wie derjenige, der früh morgens losfährt. Und ich fahre einfach auch gerne noch ein bisschen in die
01:12:36: Nacht rein. Was ich überhaupt nicht kann, ist vor dem Sonnenaufgang losfahren. Da tue ich mir so
01:12:40: schwer. Und wenn ich mit dem Sonnenaufgang losfahre und der Biorhythmus kriege, die Sonne aufgeht,
01:12:44: dann tue ich mir einfach leichter wieder fit zu werden. Und deswegen tue ich mir auch leicht,
01:12:48: da in die Nacht reinzufahren, also eher bis 2, 3 Uhr und dann vielleicht um 6 Uhr wieder aufzustehen.
01:12:51: Und das habe ich dann jetzt dreher auch gemacht und bin mit den ersten Sonnenstrahlen rein in
01:12:56: Parkour kurz danach erholt mich der Nikolai. Und der ist mir vorbeigezogen. Ich bin wie auf rohen
01:13:04: Eiern über den Parkour gefahren. Aber ist nichts passiert, kein einziger Platten und habe es sehr
01:13:10: genossen. Jetzt im Nachhinein betrachtet, also ich habe mega Respekt vom Sestriere Parkour gehabt,
01:13:16: zu der Strada de la Sietta. Aber wenn ich jetzt zurückdenke, war der bei Weitem nicht so schlimm,
01:13:22: wie die Stradebärnke. Die war plötzlich viel schlimmer. Die Stradebärnke, die habe ich unglaublich
01:13:27: abgefeiert. Aber da war ich auch erster, da war ich auf dem High. Ich habe mir dafür viel,
01:13:32: viel mehr gequält als auf dem. Zu welcher Tageszeit warst du? In den Morgengrauen ins,
01:13:39: in die Früh hinein. Aber diese Warsports, die waren einfach so brutal, die haben mich...
01:13:46: Also bergab vor allen Dingen. Bergab, ja, die haben mich so leiden lassen. Weil ich sie ja immer so
01:13:53: spät gesehen habe, weil es erst im Morgengrauen waren, dann immer Vollgasreihen richtig durchgeschüttelt.
01:13:58: Also im Nachhinein habe ich die Stradebärnke viel schlimmer gefunden als die Sietta.
01:14:04: Ich glaube, die Stradebärnke habe ich so genossen, weil ich da einen riesen Radsportfan bin und
01:14:10: ich es einfach so gefeiert habe da auf diesen Straßen, wo die Profi rennen. Und dieses Jahr
01:14:15: auch der Giro drüber gegangen sind, fahren zu dürfen. Ich habe so ein kleines Video gemacht,
01:14:19: wie ich auf den Piazza der Kampo gefahren bin. Einmal erst da am Piazza der Kampo einfahren.
01:14:25: Leider falsch es rennen, aber... Wie ist es hier, ob man in Siena Radl fahren darf? So am Piazza,
01:14:32: weil ich habe das Radl geschoben für ein paar Minuten, weil ich die Würze nicht in der Fußgängerzone
01:14:36: verboten habe, weil ich Radfunde bohre, aber nicht sicher, ob man Radfunde darf oder nicht.
01:14:39: Ich bin mir auch nicht sicher. Wenn du schrieb den bevorst, wird es schon passen. Aber ich bin
01:14:44: ganz vorsichtig gefahren und dann standen dort zwei Polizisten neben mir und ich habe sie so
01:14:48: angeschaut, bin weitergefahren, habe sie angeschaut, sie habe mich angeschaut. Ich habe es ein bisschen
01:14:52: fragend geschaut, sie haben gutmütig zurückgeschaut und dann bin ich weitergefahren. Das war meine
01:14:58: Bestätigung, dass es in Ordnung ist. Jetzt müssen wir eine Zeitsprung machen. Bitte holen wir jetzt
01:15:06: Stehne mal quasi Fuhre schon ins Gespräch. Nein, gesliedet. Und wenn wir jetzt die Hunde bellen,
01:15:12: dann wirst du sie da perfekt übergangen, wieder auf den Balkan oder können wir dann da weitermachen.
01:15:21: Ja, also du bist jetzt dann quasi zu Fähre geflogen, wie man schon gehört hat, und jetzt am Balkan mit den
01:15:26: Hunden im Rücken, vor dem Gesicht oder seitlich der Hüfte. Also nach der Fähre, oder auch der Fähre
01:15:33: noch selber, habe ich eigentlich bemerkt, dass dem Victor, dass es ihm deutlich besser geht mit dem
01:15:40: Fährensprung selber und natürlich hat das irgendwie schon in mir gearbeitet. Und dadurch, dass er diesen
01:15:44: Trumpf hat, dass er, wenn er fährt, eigentlich deutlich schneller ist als alle im Rennen, hat er
01:15:49: einen unglaublichen Hebel. Das heißt, er könnte immer mal die Nacht ein bisschen kürzer machen und
01:15:53: trotzdem fahren und damit alles kontrollieren. Und diesen Trumpf, der hat mich schon ein bisschen
01:16:01: eingeschüchtert. Und ich war einfach physisch, ich habe wirklich bezahlt für diesen, ja ich bin
01:16:06: praktisch in Rennen auf die Fähre gefahren. Und ich bin so froh, dass sich das ausgezahlt hat, weil
01:16:11: ja, dadurch hatte ich natürlich zeitlich einen Vorsprung, den ich zum Glück noch halbwegs verwalten
01:16:17: konnte. Ich meine, ich habe unendlich viel Zeit auf euch verloren in den letzten vier Tagen, für
01:16:22: euch drei Tage. Aber ja, es war es natürlich wert. Ich habe aber dann aufs Balkan einfach wirklich
01:16:29: dafür zahlen müssen. Bin in Albanien los, da ging es nur noch halbwegs gut. Ich habe mich dann
01:16:34: tatsächlich deutlich besser erholt, als ich das am Abend gedacht hätte, also die fünf, sechs Stunden
01:16:38: schlafen, die ich dann doch bekommen habe. Die haben natürlich einen riesen Unterschied gemacht.
01:16:42: Ich konnte wieder Radfahren. Aber ich hatte schon am Parkour, ist mir der Victor schon entgegengekommen
01:16:48: im Parkour, da hat er schon 7, 8 Kilometer Vorsprung gehabt. Und da war mir schon klar, okay, ich muss
01:16:55: jetzt erstmal, ich muss mich voll auf mich selber konzentrieren, dass ich überhaupt erst mal wieder
01:16:58: ins Radfahren komme. Ich habe dann noch einen Mitbringsel von einem Hafen gehabt, einen Schleicher
01:17:08: im Prinzip, also einen Platten, den ich nach dem Parkour erst, der dann nach dem Parkour erst
01:17:12: wirklich platz geworden ist. Ich bin mir sicher, dass das noch eine Glasschäbe aus dem Hafen war,
01:17:17: aber ich auf der Fähre unfähig war, meinen Rad noch zu kontrollieren und habe dann den ersten
01:17:24: Platten geflickt oder den Schlauch gewechselt, den zweiten Schlauch, glaube ich, ein bisschen falsch
01:17:28: installiert bzw. eingezwickt. Also ich glaube, die ersten zwei, drei Platten, die ich dann hatte
01:17:33: gleich in Albanien, waren eher meiner Schuld. Den dritten war, weil ich nicht gescheit aufgebummt
01:17:37: hatte und auf der Umfahrung, die du wahrscheinlich dann auch hattest, gab es ja auch ein, zwei kleine
01:17:41: Gravel-Sections mit Hunden, wo ich dann ein bisschen unaufmerksam gefahren bin und da habe
01:17:46: ich einfach einen Doppeldoppel-Durchschlag bekommen, also ein Snakebite. Und diese gerne Gravel-Stücke
01:17:53: bei der Umfahrung, das war wegen der Autobahn, die man nicht fahren dürfen, obwohl eigentlich in
01:17:58: Albanien die Autobahnen befaden werden dürfen mit Rädern. Wir haben es nicht fahren dürfen wegen
01:18:04: den Bandroads, aber das habe ich vor zwei Jahren auch schon das ganz gleiche Stück gekauft. Das
01:18:08: irgendwie wusste ich, wie schön es dort ist, aber dann diese Schlucht auch hinein, noch borell,
01:18:11: also wirklich eines der schönsten Platzarteln in Albanien. So ein Dückheesblauer Fluss und
01:18:17: Überreu wird gebadet und geraftet und da gibt es Hängebrücken über das Tal, also wirklich
01:18:21: geile Gegend. Und da wird diese Bohrhundertmeter Gravel schon gekannt und da ist der Recykel
01:18:27: geschoben, weil das ist wirklich unglaublich ungemütlich zum Fahren. Ja, ich habe danach auch
01:18:31: ein bisschen geschoben und genau nachdem ich dann den dritten Platten gepflegt habe, bin ich zum
01:18:35: Checkpoint gekommen, aber beim Checkpoint habe ich mich beim Veranstalter nur entschuldigt,
01:18:38: dass ich so spät bin, dass ich anscheinend keinen Duell liefern kann. Hab mir dann auch
01:18:44: bewusst Zeit gelassen, hab gescheit was gegessen und bin dann dann im Anschluss weitergestiefelt,
01:18:48: dann wurden die Straßen auch nochmal deutlich angenehmer. Da war ich echt froh,
01:18:51: darum, weil davor habe ich schon, hat mein Sitz Fleisch - passend zum, so einem Namen - schon
01:18:56: ordentlich gelitten. Umso schöner war es dann, dass man da wieder smoothen Belag unter sich hatte.
01:19:02: Genau und dann habe ich sogar noch in Albanien übernachtet und am nächsten Tag bin ich zwar
01:19:07: langsam in Tritt gekommen, aber nachdem ich dann meine ersten Cafés hatte und mir endlich
01:19:13: Kopfhörer gekauft habe, weil meine normalen Kopfhörer nicht mehr funktioniert haben,
01:19:19: habe ich dann endlich Bluetooth Kopfhörer gekauft und das hat dann natürlich das Radeln
01:19:24: zukünftig sehr erleichtert und dann bin ich nach und nach wieder in Tritt gekommen. Nordmazedonen
01:19:29: habe ich mich eigentlich super in den Verkehr eingefügt, fand die Leute super nett und hat
01:19:33: wieder richtig Lust am Radeln und dann haben wir wieder einen Platten gefahren und dann wurde
01:19:38: ich irgendwann ein bisschen übermütig, bin über ein Speedbump gesprungen, wollte gerade im
01:19:43: Verkehr jemand überholen und gleichzeitig Speedbump überspringen. Dann hat sich ein paar
01:19:48: Schrauben meiner Satteltasche gelöst oder meiner Tailfin und die Tailfin ist dann zwischen
01:19:54: Hinterradeln und Rahmen gerutscht und hat damit das Hinterradel blockiert. Ich bin ein bisschen
01:20:00: gestürzt, lag auf der linken Seite, habe ein paar Schürfunde davon getragen, habe mir nur gedacht,
01:20:04: Martin, wie dumm bist du eigentlich? Jetzt bist du hier vorne im Rennen dabei und bist übermütig
01:20:08: und riskierst damit wirklich deinen Rennen zu verlieren und habe aber Glück gehabt,
01:20:15: habe die Tailfin relativ schnell wieder reparieren können, eine Sattschraube gefunden und hatte
01:20:20: eigentlich selber auch nur oberflächliche Blessuren und bin dann in die Nacht weitergefahren nach
01:20:26: Serbien, habe eine schöne Unterkunft oben an so einem Bergseger gehabt, wo meine Route schon
01:20:30: abgewichen ist von deiner Route Christoph, wo ich sozusagen schon auf die bergige Version Richtung
01:20:35: Bulgarien abgebogen bin und dann war ich mir sicher, da ich die ersten zwei Tage, ich glaube,
01:20:40: in Albanien bin ich nach der Fähre 200 Kilometer gefahren, am nächsten Tag 300 Kilometer,
01:20:44: weil ich dann so zurückgeschaut habe auf die erste Woche, wo ich fast 500 Kilometer jeden
01:20:48: Tage gefahren bin, da habe ich gedacht, das ist unvorstellbar, wie soll ich das jetzt nochmal
01:20:52: fahren? Also das waren wirklich zwei verschiedene Rennen für mich. Aber am zweiten Abend am Balkan
01:21:00: war ich mir sicher, dass der nächste Tag da muss ich wieder performen und da will ich und da kann
01:21:05: ich auch wieder fahren und so war es dann auch. Du warst schon ein bisschen so, dass von hinten also
01:21:11: der Fünferblock mit dem hier auf der Fähre, ich habe hier Fünf richtig Druck gemacht. Wir waren
01:21:15: schon fast in Reichweite von dir, also wir haben uns schon wahrscheinlich alle ein bisschen gedacht,
01:21:20: wenn der Martin jetzt da vorne wirklich, wir haben nicht genau gewusst, was los ist, aber wenn
01:21:24: der jetzt sonst eigentlich wirklich so komplett eingeht, dann war für alle irgendwie so der zweite
01:21:28: Platz auf einem normalen Reichweite und... Absolut, ich habe mich schon gemerkt, dass du die Leute
01:21:35: näherkommst. Ja, du hast vor allen Dingen richtig, du bist richtig abgegangen und du warst schon,
01:21:39: ich glaube, in Serbien zu dem Zeitpunkt. Ich habe mir gedacht, wie geht das? Wie kann der mir innerhalb
01:21:43: von 24 Stunden, 18 Stunden abnehmen? Da habe ich gedacht, jetzt muss ich mal wieder, jetzt muss
01:21:49: Klick machen. Ich habe leider mein Runnerside, mein Riderside nicht durchziehen können bis zum
01:21:54: Schluss. Ja, du hattest ja glaube ich auch noch ein bisschen Pech gehabt, mit Materialtechnisch.
01:21:58: Ich habe in ganzen Rennen nur zwar Defekte gehabt, trotz dem Schläuchen. Aber mit dem Mantel, oder?
01:22:04: Ja genau, jetzt habe ich den Mantel aufgeschnitten und ich habe dann in Serbien besorgen, in eine Radlgeschäfte,
01:22:09: in einen neuen Reifen besorgen. Aber ich bin trotzdem in Albanien und Serbien und Nordmazedonien
01:22:16: halt dazwischen und da noch das Stügel Polgaren bis Rumänen alles in An, aufwarschend durchgefahren,
01:22:21: ohne irgendwie Pause. Und weil ich mir gedacht habe, ich muss, wenn ich nochmal, zumindest den
01:22:27: dritten, ich war eigentlich nur an den dritten Platz gedacht, dann muss ich auch auf die anderen
01:22:29: einen Abstand rausfahren und dass ich am Schluss vielleicht ein kleines Pustel habe, was absolut
01:22:34: nicht funktioniert hat. Der Manu und der David, die waren so stark, die haben sich einfach nur ganz,
01:22:38: ganz wenig Rückstand aufbrummen lassen. Und wie ich dann quasi in der zweiten Nacht nach der
01:22:44: Fähre für zwei Stunden Pause gemacht habe, waren die dann beide vor mir. Und da ist mich dann spätestens
01:22:50: mental noch mal geknickt, weil ich mir gedacht habe, ich bin jetzt, war es nicht über 40 Stunden
01:22:54: durchgefahren, nach der Fähre. Und habe alles gegeben und habe gerade eine Anstungvorsprung
01:23:00: rausgefahren. Auf die bin ich mir näher gekommen, aber auf die anderen um Platz 3 heute habe ich
01:23:04: nicht viel herausgefahren können und da sind die wirklich eine Hürbe an den Gedacht. Aber das
01:23:08: finde ich mit das bewundernswerteste überhaupt. Ich meine, mit Deiner Palmaris, du hättest so viele
01:23:12: Ausrinnen finden können, um dieses Rennen irgendwie anders zu finnischen oder, sorry, nicht zu finnischen,
01:23:17: gerade mit den Sachen, die passieren. Und es dann trotzdem durchzuziehen und trotzdem die Größe
01:23:23: zu haben, dass du sagst auch, auch mit dem Platz bist du zufrieden und mit Deiner Leistung bist
01:23:28: du zufrieden, obwohl du natürlich einen anderen Anspruch hast und auch im Vorhinein einer von
01:23:32: sehr wenigen bist, der das auch formulieren kann und sagen kann, hey, ich fahre hier um den Sieg mit und
01:23:35: ich will das. Und das ist mein Anspruch. Da habe ich viel größere Respekt vor, als wie von meiner
01:23:41: Leistung, wo man sagen kann, ja, ich schau mal, wie ich fahre. Ich habe ja nichts zu verlieren,
01:23:45: eigentlich. Über deine Wartungen zuvor ist immer angenehmer. Aber ich denke, es ist Schluss
01:23:52: und eigentlich geht es schon darum, einfach egal, was passiert zu finnischen. Es ist mir
01:23:58: einfach auch irgendwie sich selbst schuldig. Ich glaube, wenn man nachher nicht zurückblickt,
01:24:01: würde man sich die Frage stellen, war das wirklich gut, dass ich da jetzt vielleicht aus
01:24:06: trotz Reaktion wie ein kleines Kind gesagt habe, ich mag nicht mehr und ich will nicht mehr und ich
01:24:11: will nach Hause. Ich glaube, spätestens ein bisschen Abstand nach dem Rennen würde man sich
01:24:17: selber vielleicht nicht verzeihen, dass man jetzt aus einer Emotion heraus das alles wegwirft und
01:24:21: das ist ein guter Fall. Es war ja für dich auch frustrierend zwischendurch, oder? Und es läuft
01:24:27: gut. Du denkst, das war vielleicht, kann ich es jetzt doch in dem Haie durchziehen irgendwie und
01:24:32: schneller sein, als wenn ich auftape, dann kommt wieder der Hammer und die böse Realität und du
01:24:38: gehst komplett ein und stößt alles in Frage und durchfahren ist dann doch das Wichtigste. Genau.
01:24:45: Und umso mehr ist man dann auch glücklich, wenn man es gefinischt hat. Und unglaublich stolz,
01:24:51: vor allen Dingen die Wochen danach. Hoffe ich. Also für mich ging es dann nach, nach dem Bulgariens
01:24:58: Dint, der wirklich super lief und Bulgarien hat mir sehr getaugt. Also wunderschöne Straßen im
01:25:04: Nordwesten, sehr wenig Verkehr, sehr neueres Falt. Du hast schon gesagt, wie dein Planungszustand
01:25:12: gekommen ist, hast du die Variante Nordufer Donau überhaupt ernsthaft angeschaut und dir gedacht,
01:25:21: ja dann entweder die Friendship Bridge riskieren oder nicht riskieren oder mit einer Fähre dann
01:25:28: wieder zurückfahren oder wofür dich immer klar du fasst die Südufer Variante? Also ich habe sie
01:25:34: geplant gehabt, aber ich wollte sie eigentlich überhaupt nicht fahren und ich habe sie sehr
01:25:37: stiefmütterlich behandelt. Ich habe da glaube ich zwei Wegpunkte gesetzt. Also für mich war klar,
01:25:41: wenn es irgendwie, wenn nichts großes dagegen spricht, fahre ich auf jeden Fall die Südroute,
01:25:46: auch weil ich die Option habe, dann, ja da gab es so eine Feldweg Abkürzung über oder nicht
01:25:52: Abkürzung, sondern Feldweg Variante, die fahren musste, um eine Bandrode zu meiden. Das war der
01:25:58: einzig knifflige Punkt, aber man hatte dort, die dann sehr gut auf Komot eingezeichnet war,
01:26:05: Alternative Route zur E 65 als Highlight zur E 85 sogar als Komot Highlight. Das habe ich gar nicht
01:26:13: gesehen. Google Maps wurde nämlich nicht zu sehen, der ist wirklich nur auf Komot gesehen. Ja Google Maps
01:26:17: hat noch nichts gesehen, aber mit Satellitenbilden. Also es gab glaube ich drei Versionen, ich bin
01:26:21: glaube ich die südlichste Version gefahren, es war aber ein Kilometer Astreiner Feldweg,
01:26:25: dann gab es eben glaube ich noch die nördliche Version, dann gab es eine, die so ganz parallel
01:26:30: war zu der Straße, so ein Doppeltrack, aber sie haben halt alle die Straße gemieden und kurz
01:26:36: davor gab es bei mir dann noch eine ziemliche Wendung und da sind meine Nachrichten am Handy
01:26:41: wieder verrückt gelaufen und da muss ich nochmal ganz großes Dank an ja gleichweit aussprechen,
01:26:45: die sich in der Zeit um mein Social Media Kanal gekümmert hat und der durch die Deckel gegangen
01:26:51: ist und ich immer noch immer noch völlig überfordert damit bin, denn auf einmal hat sich, hat sich
01:26:57: gegeben, dass wenn ich die Nacht durchfahren würde, da der Victor eben nicht mehr über diese
01:27:02: Friendship Brücke fahren durfte bei Russe, Russe, ich weiß nicht genau wie ihm das ausspricht,
01:27:06: er ziemlich so wahrscheinlich auf der Nordseite hängenbleiben wird und die Fähre, die halt bis
01:27:12: abends um halb neun, ich weiß es nicht genau, spätestens fährt nicht erwischen wird und ich,
01:27:18: wenn ich, obwohl ich massiv Stunden Rückstand hatte, wenn ich die Nacht nochmal bereit bin,
01:27:23: durchzufahren, ich praktisch 1 bis 2 Stunden vor ihm im Schlussbakuhe sein kann und ich war aber
01:27:29: gleichzeitig in einem, also ich habe den ganzen Tag gut draufdrücken können, mir hat es wieder
01:27:33: richtig getaugt, ich war voll im Radlmodus, aber meine Sattelstütze ist nach und nach weiter
01:27:37: abgerutscht und ich habe das teilweise bemerkt, teilweise nicht, habe dann immer wieder das
01:27:42: verstellen können, aber mit Multi-Tool kann man auf ein Talk-Schrauben ja auch nur bedingt Druck
01:27:46: ausüben, sodass ich irgendwann die Schraube auch durchgenudelt habe, keine Ahnung wie man es nennt.
01:27:50: Abgenudelt. Abgenudelt. Und so saß ich dann eigentlich über Kilometer lang zu tief am
01:27:58: Radl und irgendwann hat mein Oberschenkel komplett zugemacht, sodass ich ja nicht nur Krämpfe
01:28:03: bekommen habe, sondern richtig bei jeder Umdrehung eigentlich ein ziemlich Muskelschmerz und das
01:28:08: wurde leider immer, immer schlimmer und ich hätte diesen Kampf einfach super gern angenommen,
01:28:12: dieses Duellen auch mal mit Victor, was mir da irgendwie auf einmal, ja, es war ein Geschenk,
01:28:16: ich habe mir gedacht, der Fanster, der will, dass ich gewinne, das kann doch nicht sein,
01:28:19: dass ich ihn jetzt da nicht rüberfahren lasse. Wir haben in der offiziellen DCR Riders Group
01:28:23: einfach die Info bekommen. Es war lustig, die letzten Jahre hat sie mir wieder Infos geben,
01:28:28: tut Warnung und so ist was gefährliches und da bitte drauf achten, Waldbrände hat sie mir
01:28:33: gegeben und in diesem Jahr hat das ganze Rennen keine einzige Info geben in der Gruppe außer.
01:28:37: Es hat drei Nachrichten gegeben. Den Flo, das so tagt. Die eine Nachricht nicht den Fotografen zuwinken,
01:28:44: die zweite Nachricht "Friendship Bridge" nicht benutzen und die dritte Nachricht "Schlussparkour"
01:28:52: wurde geändert. Und so laufe ich mir Kommunikation, weil nur wenn es wirklich nötig ist,
01:28:57: nur wenn es wirklich wichtig ist. Wichtigste Info nicht winken, wenn du fotografiert wirst.
01:29:02: Die epischen schwarzen Weißbilder, deswegen sind wir doch alle da, oder? Das sollen keine
01:29:07: Urlaubsfoto sein, wo man irgendwie fröhlich zuwinkt, sondern wo man möglichst, also nicht
01:29:12: mit verzerrtem Gesicht kämpfen, wenn du am Radl sitzt. Aber das war halt das Ding. Ich habe
01:29:18: wirklich auch das dann am Tracker gesehen, der Victor fährt zur Brücke hin. Das Controlcar von
01:29:25: der Rennleitung ist dort und der Victor fährt von der Brücke wieder weg und ein paar Minuten später
01:29:29: ist die Info kommen, Brücke ist nicht passierbar. Ich habe da im Vorfeld schon sehr viel recherchiert
01:29:35: und man hat ein YouTube-Video gesehen, wie brutal die Brücke beinahe ist. Also wirklich,
01:29:39: das ist ja wie baufällig. Den Fahrbahnstreifen darfst du nicht befahren, logisch, das war eine
01:29:44: E-Straße und diesen komischen Fußgängerweg, der ist ja einfach lebensgefährlich, da sind
01:29:51: Löcher, wo du in die Donau stürzt, wenn du da hinstiegst, du da hängen, Eisenträger, irgendwie
01:29:57: schief drüber. Es raschelt kurz, der Flo greift zur Schokolade und es ist so schmal, dass du
01:30:10: wahrscheinlich mit dem Lenker links und rechts hängenbleibst. Also das Radl dort zu schieben,
01:30:14: da ist wenig Platz, du zu fahren, ist gefährlich. Ich habe immer gedacht, über die Brücke würde
01:30:19: ich nicht fahren. Der Victor hat es probiert und die Rennleitung hat quasi vor Ort das
01:30:24: erst gesehen und so, sie müssen das auf jeden Fall verbieten, weil es einfach so gefährlich
01:30:28: ist. Es war halt ein komischer Zeitpunkt, gerade weil Victor gerade in dem Moment dort
01:30:32: war und sie konnten es natürlich auch vorher nicht scouten. Das kann man ja auch nicht
01:30:36: vorwerfen, weil das Rennen 5.000 Kilometer, du kannst nicht 5.000 Kilometer Strecke checken,
01:30:41: vor allen Dingen, wenn jeder Teil nicht mehr irgendwo anders lang plant. Aber zu dem Zeitpunkt
01:30:44: war das natürlich für uns alle und für mich eine riesige Überraschung und ich habe mir
01:30:47: gedacht, das kann nicht sein. Ich habe auf der einen Seite gebetet, dass sie ihn drüber
01:30:51: lassen, weil ich nicht die Nacht durchfahren wollte. Auf der anderen Seite habe ich mir
01:30:55: gedacht, natürlich, wenn sie ihn jetzt nicht drüber fahren lassen, dann kann es nicht
01:30:57: sein, dass ich einfach schlafen gehe und das Duell nicht annehme. Aber ich wollte auch
01:31:01: keinen Geschenkensieg und der Victor hat es absolut verdient. Er war der stärkste Fahrer
01:31:05: und ich, ja, aber es kam dann eh anders. Ich konnte einfach nicht weiterfahren. Ich war
01:31:12: physisch nicht in der Lage, noch weiter zu fahren. Ich habe mir, ich glaube, drei Stunden
01:31:17: vor Russe oder in Russe selber habe ich mir dann noch ein Hotel genommen, habe mich am
01:31:22: nächsten Tag zum Schlussparkour geschleppt. Nach zwei Stunden fing die Oberschenkelschmerzen
01:31:27: wieder an und ich habe mich wirklich den Schlussparkour, das war ähnlich wie der Stint nach
01:31:32: Bari, das war nur, das war kein Radfahren mehr bei mir, das war, also nach Bari war es
01:31:36: noch Radfahren, aber da, das war nur ein Zielgeschleppe. Und da bin ich so dankbar dafür, dass ich
01:31:42: so viele aufmunternde Nachrichten bekommen habe und so viel Zuspruch und so viel Begeisterung
01:31:48: von Freunden und Familie und da noch mal ein fettes Dankeschön stellvertretend an
01:31:53: die Anja, die das aufbereitet hat und mir, ja, so, so viel Freude damit bereitet hat.
01:32:01: Und dann möchte ich die Nummer Einhackung, ich hab das bei der Rennleitung schon mal angefragt
01:32:05: vor zwei, drei Jahren oder so und es ist tatsächlich absolut okay, wenn du deine Online-Geschichten
01:32:13: von jemandem machen lässt extern, also du darfst von außen keinen Support kriegen, keine
01:32:18: Infos zur Verpflegung oder keine Hotelbuchungen, aber es ist voll okay, wenn du quasi Fotos
01:32:24: machst mit dem Handy, Videos, die mit WhatsApp irgendwerem schickst und der das dann für
01:32:28: dich online stört, es ist kein Support von außen.
01:32:30: Genau, ich habe während des Rennens eigentlich, also ich wäre völlig überfordert gewesen,
01:32:33: ich habe im Wesentlichen nur mit zwei, drei Personen Kontakt gehabt und bin jetzt immer
01:32:38: noch am Aufarbeiten von dem, was da an Reaktionen reinkommt und Anteilnahme und ja.
01:32:43: Ja, also Schlussbekuh, ich habe, wir sind es doch schon einige Tage dauer, ich habe jetzt
01:32:49: noch mit niemandem gesprochen, der das genossen hat.
01:32:53: Ich habe einen Kollegen hier 10 Meter weitersitzen, der ist sehr fluchend ins Ziel gekommen,
01:33:01: aber mittlerweile kann er auch ein bisschen drüber lachen, aber der Schlussbekuh war
01:33:04: schon, also es gab noch mal 15 Kilometer Gravel, ich glaube mittlerweile haben sie ihn geändert,
01:33:08: jetzt ist sogar noch mehr Gravel dabei.
01:33:10: Mir waren es schon 20, ja.
01:33:12: Und der Gravel-Teil ging ja noch, aber dann gab es ja so richtige, oder magst du sagen?
01:33:19: Ja, also es war so richtig verblockteilweise, also es war wirklich brutal mit großen Spitzensteinen
01:33:27: richtig fest gefahren, also es war wirklich brutal.
01:33:31: Und vor allen Dingen waren sie mit ziemlicher Wasserlacken, die teilweise richtig heiß ist,
01:33:36: teilweise richtig kaltes Wasser geführt haben, mit Fröschen, die rechts und links rumspringen,
01:33:39: wo man sich hier Wasser locken, es war nicht so, du bist 30 Zentimeter tief im Wasser gestanden,
01:33:45: das ist das Vorderradl, wo du bist zur Mitte der Speiche, du bist zur Narbe im Wasser,
01:33:51: du bist schon so angemacht, du mein Dynamo und du kannst dann natürlich nicht durchfahren,
01:33:56: du bist nicht, woß er im Boden ist, bei mir war es stockfinster und ich bin ja durchgegangen
01:34:01: oder aufs Radl durchgeschoben und du stehst ja nur bis Mitte der Wade in einem tiefen
01:34:05: Wasserbecken drinnen, 10 Meter lang, dann dem Moment fühlt sich halt schon noch einmal
01:34:09: irgendwie erniedrig.
01:34:10: Da denkst du dir fast 5.000 Kilometer an den ganzen Kontinent und jetzt musst du hier irgendwie
01:34:13: durch solche Sumpflandschaften warten, warum?
01:34:17: Ich wollte es eigentlich erzählen, wenn der Floh im Detail über alle unsere Erlebnisse
01:34:23: sprechen, aber ich erzähle es jetzt, weil es gut passt, ich habe vier Mal Transcontinental
01:34:28: gebraucht, damit ich den Schlussbarkur gelassen hinnehme und ich habe mir wirklich immer eingredet,
01:34:34: es sind keine schlechten Menschen, sie sind einfach deswegen so in der Planung gewesen,
01:34:40: weil sie uns von der Hauptstraße fernhalten wollen und das war wirklich, also die Hauptstraße
01:34:45: dorthin, ich habe das in Blogs gelesen, Reiseberichten von einfach Radreisenden, die irgendwie die
01:34:51: Donner entlangfahren sind bis Konstanzer, sie sagen die letzten 30 Kilometer nach Konstanzer
01:34:56: sind die absolute Verkehrshölle, das ist wirklich unmöglich, nur zu vorn, es ist super
01:35:00: gefährlich und hier mir eingredet, ja wir stapfen durch Wasser, ja wir fahren auf debattten
01:35:05: Schotter, aber die Veranstalter machen es aus Sicherheitsgründen.
01:35:08: Und?
01:35:09: Das ist eine schöne Sicht.
01:35:10: Ja und ich muss auch sagen, nicht weil ich da jetzt umgehen möchte, die letzten Jahre
01:35:14: waren die Schlussbarkurs schlimmer.
01:35:15: Da bin ich froh, dass ich jetzt das erste Mal mitgefahren bin, also die Veranstalter
01:35:20: sind wirklich, also da muss ich zustimmen, also sind super liebe Menschen und ich habe
01:35:25: im Nachhinein auch viel mit dem Androh geredet und ich kann ganz, ganz viele Gedanken von
01:35:29: ihm verstehen und irgendwo gehört es ja auch zu dem TCA und zu dem Ruf des TCA dazu und
01:35:35: irgendwo sind wir jetzt ja auch stolz darauf, dass wir selbst da durchgestapft sind, also.
01:35:40: Mir gefällt ja schon die Unknown Race Philosophie sehr gut, sie sagen die schwierigsten und
01:35:45: die brutalsten Passagen zu Beginn, wo alle noch frisch sind und kräftig und sie auch
01:35:50: aus Problemen selbst irgendwie befreien können und gar uns am Ende nichts zu schrieben ist
01:35:54: mehr.
01:35:55: Das ist beim Transconvent LNAID so auch, da geht es vom Ende schon noch mal zusammen.
01:35:59: Sehen wir uns nächstes Jahr beim Unknown wieder, oder?
01:36:02: Schauen wir mal.
01:36:03: Ja, also danke, dass du uns da jetzt so frisch, deine ganz frischen Eindrücke von deinem
01:36:12: unglaublichen TCA-Debüt erzahlt hast.
01:36:17: Und wir haben ja jetzt vorher am Anfang so ein bisschen gesagt, als hätte man die nicht
01:36:22: so am Schirmkörper war, wir haben ja in der Vorschau-Episode, haben wir ja gesagt, wer
01:36:26: sind die Geist zu watch, da haben wir dich ja auch genannt.
01:36:29: Du hast bei der Registration gesagt, ja übrigens danke dafür, no pressure.
01:36:33: Ja, ich habe mir schon gedacht, oh Gott, wo kommt jetzt mein Arme her?
01:36:38: Na, vielen, vielen Dank.
01:36:40: Aber wie ort wäre das Rennen bitte gewesen, immer das Level, das Leistungsniveau ist so
01:36:44: brutal hoch.
01:36:45: Und ich stelle dir vor, der Abtula wäre nicht in der ersten Nacht krank ausgeschieden, der
01:36:49: Justinas hätte nicht so sich ein bisschen verbockert bei der guten Planung und hätte
01:36:53: sein Potenzial voll ausgeschöpft, ja genau.
01:36:57: Also, Wahnsinn, es ist Wahnsinn, wie hoch das Level ist bei dem Rennen.
01:37:01: Und da zweiter Platz ist er einfach unfassbar stark, der Victor war wahrscheinlich nicht
01:37:09: unschlagbar, natürlich niemand ist unschlagbar, aber er war sehr, sehr schwer.
01:37:13: Ja, der Victor hat das völlig verdient gewonnen.
01:37:15: Genau, absolut.
01:37:16: Und er schläft, fühlt und fort, einfach 35 im Schnitt, gefühlt, unfassbar, bis zum
01:37:22: letzten Tag.
01:37:23: Und der Junge ist erst, ich glaube, 23 und er hat uns allen um 9, er ist ein Kind, auch
01:37:28: vom Kopf weg.
01:37:29: Ich habe gehört, als ihm gesagt wurde, dass die Brücke gesperrt ist, der hat nicht diskutiert,
01:37:33: der hat sich nicht aufgeregt, der ist einfach, hat sein Handy rausgeholt, hat die Berechnung
01:37:37: angestellt, hat geschaut, wo er lang muss, hat die Alternativroute geplant und ist kommentalos
01:37:41: weitergefahren.
01:37:42: Er ist mental und psychisch so stark, also physiologisch sowieso, also Wahnsinn.
01:37:50: Wie sitzt Dein Fazit?
01:37:52: Ich bin unglaublich glücklich und verdammt stolz und ich werde noch lange brauchen, das
01:37:59: zu verarbeiten.
01:38:00: Aber Christoph hat, Christoph ist auch mitgefahren, Pernsteiner ist auch brutal stark in die Top
01:38:07: 10 gefahren.
01:38:08: Er hat gesagt, Martin, wenn wir das Rennen finnischen, können wir getrost langweilig
01:38:10: werden.
01:38:11: Ich hoffe, dass wir das nicht werden, aber das war schon ein unglaubliches Abenteuer
01:38:17: und ich bin unglaublich dankbar und privilegiert, dass ich so was überhaupt fahren darf, fahren
01:38:23: kann und mir so viel dafür glatt gelaufen ist, dass ich überhaupt hier sein darf.
01:38:33: Und momentan überwiegt einfach die Dankbarkeit.
01:38:36: Ja, sehr schöne Schlusswarte, oder?
01:38:39: Für alle, die mehr diese Jahre hören wollen und dann auch vielleicht wie es dem Strasse
01:38:44: und dem Kraschets ergangen ist, die nächsten paar Folgen werden wir uns ausführlich mit
01:38:49: unseren eigenen Rennen kennen.
01:38:50: Genau, in einer Woche wird es weitergehen.
01:38:53: Wir sind jetzt dann bald auf der Heimreise, dann werden wir uns dahin noch kurz sortieren
01:38:58: müssen und in einer Woche beginnen wir dann mit unserem Transcontinental Special Danke
01:39:04: Martin, dass du heute so, so viel Einblick gegeben hast und so die ganz, ganz frischen,
01:39:11: tollen, rohen und ungeordneten Emotionen, das sind immer die besten, wie du uns geteilt
01:39:15: hast.
01:39:16: Danke für die Möglichkeit dafür.
01:39:17: Und sorry, dass es so lange dauert, bis wir uns jetzt zu dem Podcast getroffen haben.
01:39:23: Du hast dich echt hart dafür qualifizieren müssen, aber unglaublich.
01:39:27: Also zweiter Platz, nochmal extrem großen Glückwunsch und Respekt und wir sind alle
01:39:32: irgendwie gespannt, wo es bei dir in Zukunft kommt.
01:39:35: Ja, oh schon wieder Pressure, ich werde jetzt langweilig.
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